1970 trafen sich eine handvoll Spitzenmusiker für
zwei Tage in den Kingsway Studios. Produzent und Toningenieur war Derek
Lawrence. Mit den restlichen Namen wird es dann schwieriger. Schwierig
weil es eine konspirative Session war. Die Musiker standen bei
unterschiedlichen Plattenfirmen unter Vertrag und durften eigentlich
kein gemeinsames Album aufnehmen. Das Album erschien 1972 auf MCA und
wurde von den Kritikern hoch gelobt. Es bildete sich bald ein Mythos um
die beteiligten Musiker. Angegeben wurden Namen wie Boots, Vicar, Bevy,
Speedy, Pinta, Sleepy, Sorry oder Jordan.
Green Bullfrog war lange Zeit nur noch als Bootleg zu bekommen, bis es
1991 auf CD mit drei bis dahin noch unveröffentlichten Songs neu
erhältlich war.
Im Begleittext wird endlich aufgezeigt, welche Musiker beteiligt waren:
Earl Jordan (Jordan): voc. – Les Humphries
Ritchie Blackmore: guit. (Boots) – Deep purple
Albert Lee: guit. (Pinta) - Heads Hands & Feet
Big Jim Sullivan: guit. (Boss) – Tom Jones
Rod Alexander: guit. (Vicar) - Jo-Do
Chas Hodges: bass (Sleepy) –
Heads Hands & Feet
Tony Ashton: keyb. (Bevy) -
Aston Gardner & Dyke
Matthew Fisher: keyb. (Sorry) - Procol Harum
Ian Paice: drums (Speedy) –
Deep Purple
Derek Lawrence hatte sich einen guten Namen als Produzent gemacht und
als er rief kamen alle.
Es geht los mit Gebläse und Soul. Ain’t Nobody Home von J.Ragavoy.
Das Instrumental Bullfrog zeigt was für klasse Musiker hier am Werk
sind, drei Gitarren und eine Schweineorgel wechseln sich ab.
Bei Walk A Mile In My Shoes von Jou South wird es funky und wenn Earl
Jordan singt auch immer soulig. Auffallend das Schlagzeug und die
Gitarren, die so gar nicht zu der Melodie und den Geigen im Hintergrund
passen wollen. Ein irres Tempo. Die Geigen und das Gebläse wurde später
dazu gemischt.
My Baby Left Me von Big Voice Crudup ist ein Power Blues. Albert Lee und
Tony Ashton zeigen hier ihr Können in bester Spiellaune, während Earl
Jordan sich die Kehle heiser schreit.
Makin’ Time ist ein Rocksong erster Güte.
Lawdy Miss Clawdy sollte jedem hier bekannt sein. Der Rhythm ‚n’ Blues
Klassiker von Lloyd Price. Jenem Lloyd Price der auch Stagger Lee
geschrieben hat.
Mit I’m A Free Man wird es wieder souliger. Interessant sind die
Gitarren von Lee, Blackmore und Alexander, die unterschiedlichen Stile
der drei Musiker sind deutlich auszumachen.
Lovin’ You Is Good For Me Baby ein langsamer Song zwischen Soul und
Blues. Keyboard und Gesang
I Want You rockig und Ian Paice gibt hier mit den Drums den Ton an.
Lousiana Man von Doug Kershaw der Country Song klingt hier überhaupt
nicht nach Country. Eine Slidegitarre und sehr viel Rock.
Who Do You Love ist natürlich auf der Bullfrog Session kein lupenreiner
Blues. Der Song von Muddy Waters wurde rockig aufgemotzt. Hier können
sich Quicksilver Messenger eine Scheibe abschneiden. Eine der heißesten
Coverversionen die ich kenne.
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