Ruzz Guitar’s Blues Revue – Between Two Worlds (CD)
Da gibts bereits einen früheren Eintrag zu Ruzz Guitar’s Blues Revue von remo4:
Ruzz Guitars’s Blues Revue – Live At The Louisiana – Rockzirkus-Blog
Brandneu ist das Album „Between Two Worlds“, welches erst vor ein paar Wochen auf seiner Website in den Verkauf gekommen ist. Ruzz Guitar hat sich mit oder ohne Blues Revue etwas rar gemacht im U.K. in letzter Zeit. Allerdings war er immer mal wieder auf Tour in USA und zwar in einer Länge und Regelmässigkeit, dass ich mich gewundert habe, ob er über den grossen Teich gezogen ist. Irgendwie scheint er doch einige Verbindungen nach USA und Kanada zu haben, so einfach dürfte es nicht sein dort drüben Touren zu organisieren, vor allem nicht, wenn man nicht zu den Topshots zählt (im kommerziellen Sinn). Er könnte aber auch eventuell selber Amerikaner oder Kanadier sein, ich bin mir nicht mehr sicher ob ich vor Jahren nicht etwas in dieser Richtung gelesen habe.
Ruzz Evans und die Ruzz Guitar’s Blues Revue sind im Juni, Juli und August 2025 wieder für etliche Gigs in Kanada unterwegs. Kann man nachlesen auf der Webseite Ruzz Guitar’s Blues Revue wo man auch die aktuelle Discographie finden kann. Aber gerade seine Zusammenarbeit mit Pete Gage ist nur fragmentiert aufgeführt (waren mal auf der Website des Pete Gage gelistet und die Files konnte man dort auch kaufen).
Wenn man „Between Two Worlds“ als Massstab nimmt, dann ist das, wie mit der Faust aufs Auge. Die Ausrichtung nach Nordamerika, oder besser die musikalische Anbindung, hat hier eine Erweiterung erfahren. Das Repertoire ist doch sehr auf Rock’n’Roll und Instro getrimmt. Aber mich begeistert die CD total. Nicht ein einziger Aussetzer an Songs und gespielt mit einer Präzision und Leichtigkeit und trotzdem nicht flach. Ich würde tatsächlich so weit gehen, zu behaupten, das hier ist die „grittiest“ CD des H. Evans. Von den knapp unter 40 Minuten und 10 Tracks sind drei davon Instrumentals (alle geschrieben von Ruzz Guitar himself) und zwei Songs sind ebenfalls Originale des Gitarristen. Wobei ich erwähnen muss, „10-31“, obwohl das Instrumental als H. Evans Komposition ausgegeben wird, habe ich doch den Verdacht, dass hier gewisse grosszügige Anleihen gemacht worden sind.
„Casting My Spell On You“ in einer Version, die zeigt was in diesem alten Gassenhauer noch drinsteckt und „Cry Baby“ zeigt jeder R’n’R Band aus den Dekaden wo die Tanzschuhe (schwarz/weiss) hängen. Den Schleicher gibts auch noch mit „Forever Yours“ (natürlich alles abgestimmt auf die Gretsch). Stompers mit Bluesanleihen sind durchaus vorhanden, aber der Blues ist sehr reduziert. Sogar ein Honky Tonk Piano und einen Upright Bass gibts zu hören. Und natürlich auch Ausflüge in den Pubrockbereich u.a. mit „Sweet As Henry“ (H. Evans Komposition). Jedenfalls volle Punktzahl und bestellen kann man über die oben erwähnte Webseite und nachdem ich heute drei Jazz-CDs gehört (und frühzeitig abgebrochen habe, weil es mir vor lauter Langeweile fast die Schuhe ausgezogen hat) ist mir dieses Album gerade wie das Licht am Ende des Tunnels vorgekommen.