Mountain – Climbing!

Mountain – Climbing!

Es geht mit einem der bekanntesten Songs des Power-Trio los: „Mississippi Queen“, Hardrock wie er mir gefällt, entstanden in einem Strandhaus auf Nantucket Island während eines Stromausfalls. Corky Laing muss ziemlich daneben gewesen sein, als er mit einer Kuhglocke den Rhythmus vorgab und ständig „Mississippi Queen, Do Ya Know What I Mean“ sang.

Es folgt eine sehr gute Version eines Songs von Jack Bruce, “Theme From An Imaginary Western“. Für mich ein Jahrhundertsong, bei dem man sich die Frage stellt, welche der Versionen die bessere, schönere ist? Das Original von Jack Bruce? Die Version von Colosseum oder die von Mountain? Jede hat ihren Reiz und ich mag sie alle.

Never In My Life“ ist guter Hardrock mit einem Schuss Blues. Wem das Bluesgen vollständig fehlt, der hat natürlich Probleme mit diesem Song von Mountain. Mit „For Yasgur’s Farm“ bekommt der geneigte Hörer eine melodische Ballade zur Entspannung, es ist also nicht Krach auf der „Climbing!“. Auf der mir vorliegenden Legacy CD gibt es den Song in einer Liveversion als Bonus.
Auf „Climbing!“ sind die ruhigen Nummern in der Mehrzahl. Das mit akustischer Gitarre gespielte „To My Friend“ mit indischem Einschlag und das beinahe folkige „The Laird“ sind ruhig und entspannt.
Etwas härter wird es mit „Sittin’ On A Rainbow“, aber von Krach weiterhin keine Spur. Das reguläre Album endet mit „Boys In The Band“, ein weiteres Beispiel von melodischem Hardrock.

Es war zwar das zweite Album von Mountain, aber das erste unter dem Bandnamen “Mountain“. “Climbing!” erreichte immerhin den 17. Platz in den Billboard Charts von 1970. Das erste Album nannte sich im Titel „Mountain“ und lief noch unter dem Namen von Leslie West. Der Stil erinnert an Cream, was natürlich kein Wunder ist, Felix Pappalardi war schließlich Produzent von einigen  Alben von Cream. „Climbing!“ ist als Album weit weg vom späteren Stil der Band. Hier wird es deutlich, Felix Pappalardi war äußerst wichtig und prägte Mountain nicht weniger als Leslie West.

Die Mitspieler:

Leslie West: guit. voc.
Felix Pappalardi: bass
(Norman D. Smart: drums, ist nicht auf dem Cover aufgeführt, sollte damals aber noch Mitglied gewesen sein)
Corky Laing: drums
Steve Knight: keyb.

Die Songs:

Mississippi queen
Theme for an imaginary western
Never in my life
Silver paper
For Yasgur’s farm
To my friend
The laird
Sittin’ on a rainbow
Boys in the band

Bonustrack auf der CD: For Yasgur’s farm (Live)

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4 Kommentare

  1. Sie waren nicht der Liebling der Kritiker und (vielleicht von Japan abgesehen) auch nicht die Lieblinge des Massenpublikums, aber ich mochte sie.

    MOUNTAINs eher gemächliche Tempi ihrer Stücke erwieß sich auch später noch als recht nützlich:

    Kein Hip Hopper hätte sich wohl an einer Hard-Rock Produktion die Finger schmutzig gemacht, aber (ich glaube es war) Afrika Bambaata hatte ja so ziemlich alles im Plattenschrank und dank ihm machte LONG RED eine schier unglaublich Sample-Karriere. Selbst Wikipedia listet über 750(!) Stück, die sich an dem Mountain-Stück bedient haben, darunter Klassiker wie ERIC B IS PRESIDENT, STRICTLY BUSINESS, IT’S MY THING, IT AIN’T HARD TO TELL, 99 PROBLEMS oder THE PEOPLE. Gestern hörte ich die aktuelle Scheibe von SAMPHA THE GREAT… und was tönte mir entgegen? LONG RED!

    …und natürlich nicht zu vergessen HUMAN von RAG ‘N’ BONE MAN.

    Aber um noch mal auf das eigentliche Thema MOUNTAIN zurück zu kommen; Leslie spielt schon eine göttliche Gitarre. Mein Favorit bleibt das Finale von DREAM SEQUENCE (von der Live-Seite von FLOWERS OF EVIL).

    Gruß – Ronald;-)

  2. Mountain, das ist knüppelhart gespielter bluesiger US-Hard-Rock vom Kern-Trio Gitarrist Leslie Weinstein aka West, Schlagmann Corky Laing (beide später West, Bruce & Laing), Tieftöner Felix Pappalardi (zuvor auch Produzent der letzten drei Cream Alben). Vergleiche mit den britischen Trio Cream sind ermüdend, denn beide Bands werden von jeweils drei herausragenden Musikern getragen, jeder Einzelne ein Virtuose, die Ausrichtung des Gesamtwerks beider Trios ist aber schon etwas unterschiedlich. Wer nicht alle Alben von Mountain braucht, ist mit der DCD-Werkschau Over The Top (1995, Columbia Legacy) bestens bedient. Hier ist auch das namensgebende allererste Leslie West Solo-Album Mountain (1969) mit sechs repräsentativen Titeln vertreten. Auch die beiden Album-Klassiker Climbing! (1970) und Nantucket Sleighride (1970) sind fast komplett enthalten, sowie eine Handvoll Titel der zwei anderen Alben der Frühphase Flowers Of Evil (1971) und Avalanche (1974), weiterhin vier Titel die nach dem Tod von Felix entstanden sind und der explosive zwanzigminütige Live-Titel Stormy Monday. Dieses Trio war eine massive Einheit, die auf der Bühne als Jam-Walze zur Bestform aufliefen (1969: Woodstock auch mit Norman Don Smart II in der Schießbude, war auch beim Leslie-Debüt dabei), dokumentiert auf inzwischen mehrere Dutzend Live-Alben mit sehr gutem Audio-Material, beispielsweise Twin Peaks (1973: Osaka), Eruption DCD (1985: NYC, 2003: Europe) oder Ambitions Theme For An Imaginary Western DCD (1971: San Bernadino, 1997: Shepherds Bush), aber auch vielen legalen Bootlegs (Voiceprint). SchoTTenTipp: 1. Over The Top [DCD] oder Original Album Classics [5CD-Box]. Klingende Grüsse, Der SchoTTe

  3. Hallo Aloys F,
    mir sind zusätzlich zu den von dir genannten Alben noch bekannt und stehen hier im Regal: The Road Goes Ever On, Twin Peaks, Avalanche, Go For Your Life, Man’s World und Mountain – High.
    Dann gab es noch einige andere Alben, aber die wurden aus den Archiven, Live und Studio, ausgegraben. Nicht jedes Album davon ist besonders gut.

  4. Nach der Mountain , Climbing! LP sind damals danach noch erschienen die LP’s Nantucket Sleighride und Flowers of Evil ( 1971 ) beide Island Records ( Ariola Vertrieb ).
    Von Sony Music ist 2003 die CD The Best of Mountain erschienen .
    Alle 3 LP’s und auch die CD sind für meine Ohren ein Genuß und nur zu empfehlen .
    Keep rockin / AloysF .

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