Side-One – Be Happy Be Lucky (CD)

Side-One – Be Happy Be Lucky (CD)

Japan, Land des Rock’n’Roll und des Rockabilly. Ernsthaft! Die Anzahl Bands aus diesem Genre ist erstaunlich und viele dürften hier unbekannt (geblieben) sein. Zu Unrecht. Aber dafür habt ihr den Rockzirkus-Blog, der euch von Zeit zu Zeit etwas von den Highlights aus dieser Region vorstellt. Vorstellt ist gut, ich kenne nur die eine CD hier und die Informationen sind im Internet unter was auch immer begraben.

Alles was ich zur Band sagen kann: Japanische Band, 1990-2000 und dann eine Reunion in 2012, aber das dürfte auch wieder versandet sein, kam doch die letzte Veröffentlichung im Jahr 2015 auf den Markt.

Line-up:

Akira Ueno
Ueno Yuji
Wataru Kanou

Die Albumdiscographie:

Be Happy Be Lucky – Eldorado Records – 1994 – CD
ロックンロール メン – Antinos Records – ARCJ-63 – 1997 – CD
Big Bang – Antinos Records – ARCJ 87 – 1998 – CD
Rock Me Rock You – Ride On Music – ROM-02 -2015 – CD

Dazu kamen noch einige Singleveröffentlichungen (CD). Die abgebildete CD ist die 2015er Wiederveröffentlichung des 1994er Debuts. Im Ganzen wurde das Album vier mal auf total drei verschiedenen Labels aufgelegt. Das ist so ziemlich alles was mir zum Thema Side-One unter die Augen gekommen ist. Aber wir haben ja noch (und vor allem) die Musik, die für sich selbst spricht.

In unseren Breitengraden wird wahrscheinlich Japan und die Kultur dort, auch wenn importiert im Bereich Musik, wohl eher mit Misstrauen beäugt. Das ist aber die falsche Vorgangsweise, meinen es die Japaner doch todernst und was wir vielleicht noch als witzig oder unbeholfen auffassen ist alles andere als. Ich meine Rock’Roll und Rockabilly in Deutschland? Aber hallo, da gibt es eine Szene die sich gewaschen hat. Wieso nicht auch Japan? Nur weil das ein paar Kilometer weiter weg ist?

Viele japanische Bands machen Authentizität mit Enthusiasmus wett und genau das passiert hier auch. Japanisch singende Vokalisten im Bereich Rockabilly? Ja doch, funktioniert. Und wenn dann noch so kompetent mit den Instrumenten hantiert wird, dann geht die Sonne auf (der Kalauer ist von mir). Rockabilly ist per se druckvoll und schnell gespielt, aber es gibt da natürlich auch Schleicherbands. Die CD eingelegt und es haut einen fast vom Sofa, das kommt so druckvoll rüber und glänzt mit einer seltenen Spielfreude und zwar von Anfang an bis die 10 Tracks nach 35 Minuten durch sind. Wenn ich einen Anspruch an eine Aufnahme aus dem Rockabilly-Genre stellen darf, dann ist es die, wie diese Songs dargeboten werden.

Das klassische aufgebaute Trio, Vocals, Gitarre, Upright Bass und Schlagzeug hat den Sound so exzellent definiert, dass man die Instrumente sezieren könnte und dazu kommt der Sänger, von dessen Sorte es auch wieder nicht so viele in Rockabilly-Gestaden gibt. Ob die Band hier aus Japan kommt, der Sänger die Songs in japanischer Sprache über die Bühne bringt oder alles Coverversionen sind (wahrscheinlich), ist Jacke wie Hose. Das ist höchstmögliches Level und die Band könnte von mir aus von den Lofoten kommen.

Warum allerdings viele Tonträger aus diesem Bereich (nicht nur Japan) gerade mal an der 30 oder 35 Minuten-Marke kratzen, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht ist das US System mit 10 Tracks pro Tonträger (weil der Rest nicht bezahlt wird) verbreiteter als angenommen. Aber das müssten wohl ohnehin Independent Labels im Fall von One-Sided gewesen sein. Ich komm nicht drum herum, auf die Intensität des Dargebotenen hinzuweisen. Unglaublich. Da muss ich tief in der Sammlung graben um auch nur etwas annähernd druckvolles und sauber Gespieltes rauszufischen.

Einen Track gibt es, der ist auf der Schleicherseite angelegt und zwar die alte Kamelle „Moon River“. Wahrscheinlich werde ich mir die CD in Reihe anhören bis mir schlecht wird und dann kommt sie immer noch ins Prioritätenfach.

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