Mungo Jerry aka Ray Dorset – Cool Jesus

Mungo Jerry aka Ray Dorset –Candy Dreams und Cool Jesus

Mungo Jerry war für mich ein rotes Tuch! „In The Summertime“ läuft heute noch im Radio und war bei etlichen Feten in meinem Bekanntenkreis der Renner! Ich hasse diese Art von Musik!!! Aber… mich nicht um die restliche Musik von Ray Dorset aka Mungo Jerry zu kümmern, war allerdings ein Riesenfehler! Ray Dorset ist in Wirklichkeit kein Fetenmusiker, er ist ein Rocker und ein Bluesman und dazu noch ein sehr guter! Bei seiner Zusammenarbeit mit Peter Green bei „Katmandu“, ich schrieb darüber, hätte es bei mir Klick machen müssen. Leider sagt meine Ausgabe von „Katmandu“ nichts über die beteiligten Musiker aus und den Namen Ray Dorset hätte ich auch nicht mit Mungo Jerry in Verbindung gebracht.

Mungo Jerry aka Ray DorsetEs muss 2019 gewesen sein, als eine Musikzeitschrift in der Beilage eine CD mit einem Song von Mungo Jerry herausbrachte. Der Song war ein Bluessong vom aller Feinsten! Natürlich musste ich mich sofort um Mungo Jerry kümmern. „Best Of Mungo Jerry“ gibt es reichlich, aber immer mit „In The Summertime“ und Songs die mit Blues wenig zu tun haben. Der Song auf der Zeitschriftenbeilage war wahrscheinlich von „Cool Jesus“, so genau weiß ich das heute nicht mehr.

Candy Cream“ und „Cool Jesus” waren relativ gut zu bekommen. Die Songs auf den beiden Alben haben wenig mit dem Mungo Jerry von „In The Summertime“ oder den anderen seiner Hits zu tun. Was es zu hören gibt, ist melodiöser Rock. Ganz ohne Reggae geht es nicht, „In The Middle Of The Nite“ ist so ein Song. Er ist auch ein Spaßvogel und nimmt nicht alles todernst. Die Songs haben Namen aus dem Zeitalter der Smartphones „D.Y.W.L.W.M.“ bedeutet, „Do You Wanna Live With Me“.  Was „R U Ready 4 Sex“ heißt, ist leichter zu erkennen. Ausflüge in Rapgefilde oder Disco gibt es auf „Candy Dreams“ auch. Der Blues ist mit „No More Woman Blues“ vertreten. Singt da nicht Roger Chapman? Ray Dorset hat auch keine Angst vor elektronischen Spielereien. Am Ende macht er sich über seinen Hit „In The Summertime“ lustig. Die Version von 2001 kann sogar ich mir anhören. Mancher Song gehört nicht unbedingt in meine Welt, trotzdem überwiegt der Spaß das Album in einem Rutsch zu hören.

Cool Jesus“ entstand 2011, 10 Jahre nach „Candy Dreams”. Diesmal wird es bluesiger. Der Titelsong „Cool Jesus“ ist mein Anspieltipp. Alle Songs sollen von Ray Dorset stammen, bei „John Henry“ kommen mir Zweifel. Für mich ist das ein uralter Skiffle den Lonnie Donegan bereits in den 1960er Jahren spielte. „Give Us A Song“ könnte guter alter Rock N‘ Roll aus Anfang der 1960er Jahren sein, auch einer meiner Favoriten des Albums. Bei „Just Her Way“ fallen mir die Worte „… next stop is Vietnam…“ ein. Im Begleitheft werden die Vorbilder der Songs genannt. Es ist eine Mischung aus Blues, Skiffle, Country, Rock ‚n‘ Roll, Rockabilly und Rock der 1960er Jahre, also für jeden etwas. Wie bereits bei „Candy Dreams“, Ray Dorset lässt schon mal den Mungo Jerry raushängen und wird zum musikalischen Spaßvogel.

Als Begleitung hat er sich drei deutsche Musiker gesucht. Winnie Martin aus Hannover übernimmt Bass und diverse Gitarren, wie Slide und Akustische. Winnie Martin machte sich als Schlagerfuzzi mit seinem Hit „Hey, hey Marlene“ bekannt. Er soll im Grunde aus der Ecke Blues und Skiffle kommen, das passt! Torsten Luederwaldt ist zuständig für Tasten und Banjo und Martin Troike für das Schlagzeug, Waschbrett und sonstige Percussion.
Ray Dorset selber übernimmt die restlichen Gitarren, den Gesang, Kazoo, Mundharmonika, Krug und die One-Fingered Organ. All diese Instrumente beherrscht er ganz ordentlich.

Die Songs sollen sämtlich Kompositionen von Ray Dorset sein, aber, wie oben geschrieben, stark angelehnt an namhafte Vorbilder. Irgendwie kommt mir jeder Song bekannt vor, allerdings stark abgewandelt.

Mungo Jerry – Candy Dream

Mungo Jerry – Candy Dream

Band:

Mungo Jerry: voc. guit., Kazoo, keyb., harp
Plato Contostavlos: keyb.
Byron Contostavlos: bass
Paul Newton: drums, perc.
Tim Green: guit.
Dino Baptiste: keyb.
Steve Jones: keyb.
Les Calvert: bass
Ray Davies: bass
Britta Dorset: backing voc.
Richard Pardy: sax.
Mark Haley: guit.
Michael Pohl: guit.
Klaus Wenske: bass
Jan Grimme: bass
James Davis: drums
Matt Round: double bass
und noch einige andere…

Die Songs:

So Lonely
With A Girl Like U
D.Y.W.L.W.M.
The Middle Of The Nite
R U Ready 4 SEX
Jump Up & Down
Talk Is Cheap
In
Hippy High, Hi
Where R U
No More Woman Blues
Make Me Happy
Feels Like I’m In Love
Wynde-Up 2 @ A Tyme
The Summertime 2001
Yellow Gloves
Wynde Up 2 @ A Time (Radio Mix)

Mungo Jerry – Cool Jesus

Cool Jesus

Cool Jesus
John Henry
Far Away
Let’s Rock
Give Us A Song
Hello Baby
Just Her Way
Going Up The River
You Can Get It If You Want It
I Lie Awake
Red Leather & Chrome
Lucky Girl
Wanna Live In The Sun
We Are The Same
Praying So Hard
He’s Got The Whole World In His Hands
Mama Don’t Allow
Give Us A Song (Refrain)

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Ein Kommentar

  1. Wer Mungo Jerry alias Raymond Edward Dorset nur in der Schublade bunter Flower-Pop verortet, der wird seiner schönen Musik nicht gerecht. Ray Dorset ist ein Tausendsassa, spielt seit 60 Jahren in verschiedenen Formationen Pop, Rock, Blues, Skiffle und weitere Stile. Und wer Ray und seine Mannen mal Live erlebt hat, wie ich zufällig damals in München mit seinen deutschen Begleitern, war sicher überrascht über diese Eruption an kraftvoller Rockmusik. Es ist genauso wie remo4 schreibt, erstklassiger bluesiger Rock, der mich komplett mitgerissen hat. Noch heute erzähle ich (wie jetzt) und schwärme davon. Natürlich hat er auch ein paar seiner Gassenhauer gespielt. Er tritt bis heute Live auf, nun vorwiegend auf Festivals. Nach der Zeit bei Dawn Records in den 70er, gut abgebildet mit zwei CD-Boxen, kam eine große Pause in den 80/90er. Dann 2001 Candy Dreams und Cool Jesus (2011) sowie dazwischen zwei Alben als Mungo Jerry Blues Band. Aber das wenige Material der 2000er spiegelt die ganze musikalische Bandbreite von Ray Dorset wieder und alles qualitativ über dem Durchschnitt. Rhythmische & Zeitlose Grüsse, Der SchoTTe

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