Albert Collins, Robert Cray, Johnny Copeland – Showdown!

Albert Collins, Robert Cray, Johnny Copeland – Showdown!

Als ich in den 1970er Jahren zum ersten Mal Albert Collins im Radio hörte, mussten sofort alle Alben, die in meinen Plattenläden zu bekommen waren, gekauft werden. Die 1980er Jahre waren nicht die Zeit für Blues oder Bluesrock. Damals gab es noch mehr Schallplatten als CDs in den Läden. 1985, dem Erscheinungsjahr von “Showdown!“,  war Albert Collins bereits mehrfach in der Sammlung vertreten.

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Es gab ein Elektrogeschäft mit Schallpatten im hiesigen Ruhrpark, ein MM war es noch nicht. Auf jeden Fall standen da etliche Regale gefüllt mit Schallplatten und davon ein kleines Regal reserviert für den Blues. Dazwischen lag „Showdown!“ von Albert Collins und zwei anderen Gitarristen. Diese zwei anderen Namen sagten mir nichts. Robert Cray war, zumindest in Deutschland, noch unbekannt, seine Karriere sollte erst beginnen, und Johnny Copeland war nur eingefleischten Bluesfans in den USA ein Begriff.

Der Name Albert Collins war ein unschlagbares Kaufargument. Als ich mir „Showdown!“ anhörte, war ich anfangs enttäuscht. Albert Collins mit seiner eiskalten Gitarre war nicht die Hauptperson. Es war und ist solider Blues was die drei Gitarristen hier ablieferten. Der Begriff „solide“ trifft es wohl am besten. Jahre später kaufte ich mir ein paar Alben von Robert Cray und hier musste ich an „Showdown!“ denken. Es war die gleiche Art Blues, technisch einwandfrei, aber irgendwie nicht nach meinem Geschmack. Was mir fehlte, waren Schmutz und Spontanität. Blues vom Reißbrett! Schuld daran waren meiner Meinung nach die Macher von Alligator Records und hier besonders Bruce Iglauer. Meine Vermutung, Alligator Records wollten Umsatz machen und Werbung für ihr Label. Es wurden drei Gitarristen aus dem Pool von Alligator gesucht deren Zusammenarbeit einigermaßen passen sollte. Es sollte eine bekannte Größe als Aushängeschild sein, Albert Collins, ein aufstrebender Gitarrist mit viel Potential und Zukunft, Robert Cray, und ein Routinier, Johnny Copeland.

Die Songs gehören zum Teil zu den Bluesstandards wie der „T-Bone Shuffle“ von T-Bone Walker, „Black Cat Bone“ von Hop Wilson und Ivory Lee Semien, „She’s Into Something“ von Carl C. Wright sowie „Blackjack“ von Ray Charles. Der Rest waren Songs von jeweils einem der drei Gitarristen. Nett finde ich, es wird bei jedem der Songs angegeben wer, wann welches Solo spielt und wer der jeweilige Sänger ist.

Auf „Showdown!“ findet man Blues für das breitere Publikum. Es war eine Werbeaktion von Alligator Records für das Label und um die drei Musiker bekannter zu machen. Das ist nichts Schlimmes! Mittlerweile höre ich mir das Album auch gerne an, nur nicht, wenn ich Albert Collins hören möchte. 1987 gab es für „Showdown!“ den Grammy, die Rechnung von Alligator Records ging also auf.

Wenn sich jemand für die Discografie von Albert Collins interessiert, hier schrieb ich etwas darüber: Albert Collins.

Die Musiker:

Albert Collins: guit., voc., harmonica
Robert Cray: guit., voc.
Johnny Copeland: guit., voc.
Allen Batts: keyb.
Johnny B. Gaydon: bass
Casey Jones: drums

Die Songs:

T-Bone Shuffle
The Moon Is Full
Lion’s Den
She’s Into Something
Bring Your Fine Self Home

Black Cat Bone
The Dream
Albert’s Alley
Blackjack

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