Randy Newman – Good Old Boys

Randy Newman – Good Old Boys

Manchmal brauch ich Nashville Pussy, manchmal etwas Sanftes. Mit „Sail Away“ landete Rod Stewart einen Riesenhit. „Sail Away“ wurde von Randy Newman geschrieben und das gleichnamige Album war sein am besten verkauftes. Durch meine übliche Spurensuche wurde „Sail Away“ im Original angehört und ich kam auf den Geschmack. „Sail Away“ fand ich gut, obwohl die Songs alle für die Kuschelecke geschrieben wurde. Zwei andere Alben wurden angetestet und wanderten in ins Regal. Es waren „12 Songs“ und die DCD in Remastered & Expanded „Good Old Boys”.

Randy NewmanVertrieben wurde die DCD von Rhino Entertainment 2002, aufgenommen 1974 unter dem Vertrieb von Reprise. „Good Old Boys“ war der direkte Nachfolger von „Sail Away“. Die Songs sollte man sich genauer anhören und die Texte lesen. Es geht um seine Heimat Louisiana und um die Geschichte der USA. Es geht um Rassismus, Sklavenhandel und die sozialen Probleme mit denen die Menschen im Süden de USA kämpften. Der erste Song macht schon etwas nachdenklich. Er erzählt von einer Dick Cavett Show und den Gästen Lester Maddox, damals Gouverneur von Georgia, und Jim Brown einem der berühmtesten schwarzen Footballspieler. Lester Maddox kam nicht zu Wort, er wurde als Rassist verspottet und ausgelacht. Newman singt, Maddox war zwar ein Rassist und Dummkopf, aber war das lachende Publikum besser? Wir sind alles Hinterwäldler, sprich Rednecks.

Im gleichen Sinn geht es weiter. „Mr. President (Have Pity On The Working Man)” bezieht sich auf Richard Nixon, der aufgrund von Watergate den Hut nehmen musste. Dann gibt es Songs die seine Heimat beschreiben oder Geschichten über historische Ereignisse wie die große Flut von 1927 in Louisiana. Die Texte der Songs können auf dem Begleitheftchen nchgelesen werden.

Randy Newman ist ein Geschichtenerzähler. Er erzählt diese Geschichte mit seinem Klavier als Begleitung. Auf der zweiten CD wird das ganz deutlich. Randy Newman ist hier ein Solist. Interessant sind die Kommentare zu den Songs. Auf dem offiziellen Album dagegen wird er von bekannten Musikern begleitet, u.a. durch Ry Cooder.

Ein Album ohne Schmalz und übertriebenen Geigen im Hintergrund wie auf „Sail Away“. Ein Album mit anspruchsvollen Texten und einem Randy Newman in Bestform. Manche Kritiker halten „Good Old Boys!” für sein Meisterwerk. Das kann ich nicht beurteilen, aber es ist schon ein sehr, sehr gutes Album. Die Stimme von Randy Newman hat etwas Besonderes.

Aufgenommen wurde „Good Old Boys“ in den Warner Bros. Studios in North Hollywood, Kalifornien.

Die Band:

Randy Newman: voc., keyb.
Dennis Budimir: acoustic guit.
Ron Elliott: acoustic guit.
Russ Titelman: acoustic guit.
Nick DeCaro: Streicher
Don Henley: back. voc.
Glenn Frey: back. voc.
Red Callender: bass
Andy Newmark: drums
Jim Keltner: drums
Milt Holland: drums
Russ Titelman: bass
Willie Weeks: bass
John Platania: electric guit.
Russ Titelman: electric guit.
Ry Cooder: electric guit.
Al Perkins: pedal steel guit.
Bobbye Hall Porter: perc.,

Die Songs auf CD 1:

Rednecks
Birmingham
Marie
Mr. President (Have Pity On The Working Man)
Guilty
Louisiana 1927
Every Man A King
Kingfish
Naked Man
Wedding In Cherokee County
Back On My Feet Again
Rollin’

Bonus:
Marie (Demo)

Die Songs auf CD 2 – Johnny Cutler’s Birthday

Rednecks
If We Didn’t Have Jesus
Birmingham
The Joke
Louisiana
My Daddy Knew Dixie Howell
Shining
Marie
Good Morning
Birmingham Redux
Doctor, Doctor
Albanian Anthem
Rolling

 

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Ein Kommentar

  1. Musikalisch ist Newman für einige Musik-Liebhaber gewöhnungsbedürftig, aber er ist über jeden Zweifel erhaben. Seine näselnde Stimme finden einige unangenehm, aber was ist mit Bob Dylan oder Billy Bragg. Er ist nicht nur singender Pianist, er ist Geschichtenerzähler der in seine Charaktere schlüpft. Randy’s Konzeptalbum von 1974 erkundet mit seinem bekannten Mix aus Ironie, Zuneigung, Mitgefühl die modernen Widersprüche und die Geschichte des frühen zwanzigsten Jahrhunderts im tiefen Süden der USA. Höhepunkte sind für mich Louisiana 1927, Guilty, Marie, Rednecks und Rollin’. Randy Newman macht eine eher altertümlich anmutende, vom Blues beeinflusste Musik und in allen Stücken spielt sein Klavier eine prominente Rolle. Ein typisches Newman-Album, der Mann ist in eingeweihten Kreisen nicht umsonst eine lebende Legende, ähnlich wie die Großen der Blues-Szene mit denen ich mich im Moment sehr beschäftige. Und schaut auf die Liste der beteiligten Kollegen, unfassbar wer da alles auftaucht !! Einen Meilenstein-Album, als Rhino-DCD-Ausgabe sowieso !! Klingende Grüsse, Der SchoTTe

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