Rod Stewart beschrieb Grand Funk Railroad als das immer laute, weiße Geräusch. Laut waren sie tatsächlich immer. Ihre Musik verkümmerte oft zu einem Geräusch und ihr Rock klang wie der schwärzeste Soul. Es gibt kaum ein Album, das durchgehend den gleichen Stil und das gleiche musikalische Qualitätsniveau aufweist. Wer sich “Caught in The Act” voller Begeisterung anhört, der wirft das “Live Album” nach den ersten Takten in den Sondermüll. Sie enttäuschten ihre Anhängerschaft regelmäßig nach jeder neu erschienenen Platte, dafür fanden sich zum Ausgleich immer wieder neue Fans.
Das Ganze begann in Flint, Michigan. Mark Farner und Don Brewer entschlossen sich, gemeinsam mit Mel Schacher, eine Band zu gründen. Die drei spielten in diversen Teenie Bands und begegneten sich hier bei einigen ihrer Gigs. Don Brewer trommelte bei den Packs als er Terry Knight kennenlernte. Terry Knight kam ebenfalls aus Flint und machte sich bereits im Alter von 20 Jahren einen Namen als DJ in Detroit. Knight übernahm den Gesang bei den Packs (später Terry Knight & The Pack) und verhalf ihnen zu einigen kleineren, lokalen Hits. Terry Knight überwarf sich mit den Mitspielern der Pack und ging nach New York.
Bis 1968 blieb Don Brewer noch bei den “Fabulous Pack“, um sich dann mit seinen Schulfreund Mark Farner selbständig zu machen. Als Bassisten holten sie sich Mel Schacher. Mel Schacher zupfte den Bass bei der berühmten ? & the Myterians (96 Tears). Das Power Trio Grand Funk Railroad war gegründet.
Brewer rief seinen alten Mitspieler Knight in New York an und bat um Hilfe für die Band. Knight hörte sich die drei an und war begeistert. Unter der Voraussetzung der alleinige Chef zu sein, übernahm Knight das Management. Er organisierte den ersten Gig in Buffalo New York im Frühjahr 1969. Dank Terry Knight erhielten Grand Funk Railroad einen Plattenvertrag bei Capitol Records. Terry Knight zeigte vom ersten Moment wer der Boss ist: Capitol musste 30.000 Cover der ersten Platte auf den Müll werfen, da das Design Mr. Knight nicht gefiel. Der erste große Auftritt fand beim Atlanta Pop Festival 1969 statt und war ein voller Erfolg. Das Album “Time On” kletterte in den Charts bis auf Platz 27 und wurde vergoldet.
1970 gaben Grand Funk Railroad 100.000 Dollar für die Laufschrift Werbung ihres neuen Albums “Closer To Home” am Time Square in New York aus. Wahrscheinlich half diese und andere Werbemaßnahmen. Das Album “Closer To Home” erreichte immerhin Rang 6 der Charts und verhalf Grand Funk Railroad zu wachsender Popularität. Die Popularität wuchs auch dank zahlreicher erfolgreicher Coverversionen. Unter diesen waren beispielsweise Eric Burdons “Inside Looking Out“, Dave Masons (Traffic) “Feelin’ Allright” oder “Gimme Shelter” von den Rolling Stones. Im Juni 1971 brachen sie den Rekord der Beatles im Vorverkauf von Konzerten. Das Shea Stadium in New York war innerhalb von nur 72 Stunden restlos ausverkauft. Die rasch aufeinander folgenden Alben „Survival“ und „E Pluribus Funk“ kamen auf Rang 5 und 6 der Charts.
1972 kam der Bruch mit Terry Knight. In dem folgenden Rechtsstreit gewann Grand Funk Railroad und nahm sich den Schwager von Paul McCartney, John Eastman, zum neuen Manager. Ein alter Freund aus Flint wurde in die Band geholt: Craig Frost. Das erste Album mit Craig Frost war „Phoenix“. Auf „Phoenix“ half er noch bei einigen Session aus, wurde dann bei dem folgenden Album “We’re An American Band” bereits fester Mitspieler. Die Qualität der Musik stieg mit Craig Frost enorm! Produzent von “We’re an American Band” war kein geringerer als Todd Rundgren.
Die folgenden Alben wurden immer souliger. “Born To Die” sollte nach meiner Meinug der Höhepunkt des Schaffens und das Meisterwerk von Grand Funk Railroad werden. Geplant war, nach der Aufnahme der Platte wollte sich die Band auflösen und es sollte der Beginn von Soloprojekten werden. Daraus wurde vorläufig nichts. Aus Geldmangel, oder aber durch das Angebot von Frank Zappa angelockt, er wolle die nächste Platte produzieren, wurden sie 1976 zu dem Album “Good Singin’ Good Playin’” überredet. Das Resultat war für Frank Zappa nicht sehr schmeichelhaft. Grand Funk Railroad gewann zwar an Achtung, verlor aber eine Reihe von Fans aus dem Heavy Metal Bereich. Damit war mit Grand Funk Railroad vorerst Schluss.
1977 gründeten Don Brewer und Mel Schacher die Band Flint mit Billy Elworthy an der Gitarre. Es entstand ein Album bei Capitol Records.
Mark Farner versuchte sich Solo mit “Mark Farner” und ” No Frills“. 1981 versuchte er eine Reunion von Grand Funk Railroad. Mit von der Partie war allerdings aus der alten Mannschaft nur Don Brewer. Mel Schacher sagte wegen seiner Flugangst ab und wollte lieber bei seinem neuen Job, Sammler und Restaurator von alten Jaguar Autos, bleiben. Craig Frost hatte feste Verpflichtungen als Keyboarder bei Bob Seger’s Silver Bullit Band und sagte ebenfalls ab. Mit dem Ersatz Dennis Bellinger wurde “Grand Funk Lives” eingespielt. Die Platte erreichte nur den 147 Rang in den Charts. Farner verdiente sich danach sein Geld bei Werbeauftritten für eine Lebensmittelkette.
Durch den Film “Heavy Metal” fand 1983 eine neue Reunion statt. Es wurde das bis dahin vorläufig letzte Album “What’s Funk?” aufgenommen. Don Brewer stieg aus und schloss sich seinem alten Kumpel Craig Frost bei der Silver Bullit Band an.
Mark Farner wurde immer religiöser. 1985 gründete er die christliche Band Visions und mit Billy Powell von Lynyrd Skynyrd die Mark Farner’s Common Ground Ministry. Mark Farner spielte in den folgenden Jahren noch einige Alben ein, alle unter der Schirmherrschaft der “Kirche der Wiedergeborenen“.
1997 kam es zu einer erneuten Wiedervereinigung der Grand Funk Railroad. Diesmal für die Dauer von drei Konzerten zu Gunsten der Kriegsopfer in Bosnien. Grand Funk Railroad und ein Symphonie Orchester unter der Leitung von Paul Shaffer, ein Blues Brother, spielten sie noch einmal ihre alten Songs vor einem großen Publikum. Zur Band gehörten Mark Farner, Don Brewer, Mel Schacher und Howard Eddy. Gastmusiker waren keine geringeren als Peter Frampton, Alto Reed und die Uptown Horns. Nicht mehr die Power aus den Anfängen, aber ein durchaus hörenswertes Album.
Wer über die letzten Neuigkeiten von Grand Funk Railroad informiert sein will, der kann auf die Homepage surfen und sich hier schlau machen. Die Website ist leicht zu finden, auch die kommenden Termine der nächsten Auftritte. Mel Schacher und Don Brewer haben sich dazu Verstärkung geholt.
Mitspieler:
Mark Farner: guit. voc.
Mel Schacher: bass
Don Brower: drums
Craig Frost: keyb.
Terry Knight: Manager, Produzent und DJ (09.04.43 – 01.11.2004)
Grand Funk Railroad – On Time – 1969
Are you ready, Anybody’s answer Time machine High on a horse T.N.U.C. Into the sun Heartbreaker Call yourself a man Can’t be too long Ups and downs |
Grand Funk Railroad – The Red Album – 1970
Got this thing on the move Please don’t worry High falootin’ woman Mr. Limousine driver In need; Winter & my soul Paranoid Inside looking out |
Grand Funk Railroad – Closer To Home – 1970
Sin’s a good man’s brother Aimless lady Nothing is the same Mean mistreater Get it together I don’t have to sing the blues Hooked on love I’m your captain |
Grand Funk Railroad – Live Album – 1971
Introduction Are you ready Paranoid In need Heartbreaker Words of wisdom Mean mistreater Mark says alright T.N.U.C. Inside looking out Into the sun |
Grand Funk Railroad – Survival – 1971
Country Road All You’ve Got Is Money Comfort Me Feelin’ Alright I Want Freedom I Can Feel Him In The Morning Gimme Shelter I Can’t Get Along With Society Jam Country Road All You’ve Got Is Money Feelin’ Alright |
Grand Funk Railroad – E Pluribus Funk – 1971
Footstompin’ music People, let’s stop the war Upsetter I come tumblin’ Save the land No lies Loneliness + Bonustracks: Live Medley-I’m your captain/Closer to home Hooked on love Get it together Mark say’s alright (live) |
Grand Funk Railroad – Phoenix – 1972
Flight of the Phoenix Trying to get away Someone She got to move me Rain keeps fallin’ I just gotta know So you won’t have to die Freedom is for children Gotta find me a better day Rock & roll soul Flight of the Phoenix |
Grand Funk Railroad – We’re an american band – 1973
We’re an american band Stop lookin’ back Creepin’ Black licorice The railroad Ain’t got nobody Walk like a man Loneliest rider Hooray The end Stop lookin’ back We’re an american band |
Grand Funk Railroad – Shinin’ On – 1974
Shinin’ on To get back in The loco-motion Carry me through Please me Mr. Pretty Boy Gettin’ over you Little Johnny Hooker |
Grand Funk Railroad – All the Girls in the World Beware!!! – 1975
Responsibility Runnin’ Life Look at granny run run Memories All the girls in the world beware Wild Good & evil Bad time Some kind of wonderful |
Grand Funk Railroad – Caught In The Act – 1975
Footstompin’ music Rock ‘n’ roll soul I’m your captain/Closer to home Heartbreaker Some kind of wonderful Shinin’ on The loco-motion Black licorice The railroad We’re an american band T.N.U.C. Inside looking out Gimme shelter |
Grand Funk Railroad – Born To Die – 1975
Born to die Dues; Sally I fell for your love Talk to the people Take me Genevieve Love is dyin’ Politician Good things Bare naked woman (Live rehearsal) Genevieve (Live rehearsal) |
Grand Funk Railroad – Good Singin’ Good Playin’ – 1976
Just couldn’t wait Can you do it Pass it around Don’t let ’em take your gun, Miss my baby Big buns Out to get you Crossfire 1976 Release your love Goin’ for the pastor Rubberneck |
Grand Funk Railroad – Grand Funk Lives – 1981
Good times Queen bee Testify Can’t be with you tonight No reason why We gotta get out of this place Y.O.U. Stuck in the middle Greed of man Wait for me |
Grand Funk Railroad – Live Album – The 1971 Tour
Intro Are you ready Footstompin’ music Paranoid I’m your captain/Closer to home Hooked on love Get it together T.N.U.C. Inside looking out Gimme shelter Into the sun |
Grand Funk Railroad – Bosnia
2001: A Space Odyssey Are you ready Rock ‘n roll soul Footstompin’ music Time machine Medley: Paranoid/Sin’s a good man’s brother/Mr. Limousine driver Heartbreaker Aimless lady T.N.U.C. Inside looking out Shinin’ on The loco-motion We’re an American Band Overture Mean mistreater Some kind of wonderful To get back in Bad time I’m your captain/Slover to home Loneliness |