Myrtle K. Hilo – The Singing Cab Driver

Myrtle K. Hilo – The Singing Cab Driver

 

Tempi passati, die Zeiten in denen ich mich extrem reingehängt habe, um die eine oder andere CD oder LP zu ergattern. Eben so, wie bei dieser Myrtle K. Hilo CD auf die ich wegen eines Samplers aufmerksam geworden bin. Bestellung in Hawai’i (zusammen mit einige anderen CDs) und keiner Ahnung ob ich die Kohle in den Sand gesetzt hatte. Aber, alles i.O., die Tonträger kamen an. Heute würde man das nicht mehr machen, die Portokosten aus Uebersee bringen einen unterdessen um.

 

Der angesprochene Song auf einem Sampler war “Lover’s Prayer” und wer den je gehört hat, der/die wird nicht umhin kommen, sich auf die Socken zu machen und mehr von Myrtle K. Hilo zu erwerben. Weird als Beschreibung greift hier zu kurz, wobei ich selbst hinter vielen Aufnahmen mit dem Tag “weird” etwas mehr als das Schlagwort sehe (und höre). Myrtle K. Hilo (1929-2009) war tatsächlich eine Taxifahrerin auf Hawai’i und hatte u.a. eine Liveradioshow. Es wird kolportiert, dass sie manchmal nach der Uebertragung noch Taxifahrten unternahm. Myrtle K. Hilo muss so etwas wie eines der bekannteren Gesichter Hawai’is gewesen sein, allerdings kam ihr Name nie bis nach Europa und ist erst im Zuge der Ausgrabungen aus der Hinterlassenschaft der Unterhaltungsindustrie in Hawai’i wieder ans Licht gekommen. D.h., diese CD stammt zwar von 1999, aber Hände in die Höhe, wer damals schon gewusst wer Myrtle K. Hilo ist (damals war sie ja noch unter den Lebenden).

 

Musik aus dieser Ecke des Planeten ist mir ebenfalls ein Anliegen und kann da gar nicht genug davon kriegen. Allerdings ist es ein bisschen wie mit arabischer Musik, die eher seriöse Variante ist schwer zu finden (wenn man nicht nur die Bauchtanzgruppe auschecken will), alleine deswegen schon, weil mir die Wissensgrundlage fehlt. Aber ich bin trotzdem bis heute ziemlich gut gefahren was die Tonträger beider Gegenden angeht. Allerdings habe ich möglicherweise ihren wohl grössten Hit nicht in der Sammlung, “Will You Love Me (When My Carburetor Is Busted)”. Aber das lässt sich ja (hoffentlich) ändern.

Zur Musik: Es ist halt dieser ziemlich kitschige Hawai’i-Sound der die Töne verzieht und sich auch im Gesang widerspiegelt. Wenn ich eine Steelgitarre hör, dann muss ich immer sofort an die Musik aus Hawai’i denken. Und an Ivor Biggun (aber das lassen wir mal, Contenance!!). Aber natürlich hat auch die Ukulele ihren Tag an der Sonne. Es ist halt schon so, Steelguitar und Ukulele passen zu Hawai’i wie Hawaii Five O ins TV. Interessant auch, die Liner Notes sprechen zu dieser CD ausdrücklich von Musik “which are heard not perhaps at a tourist luau in Waikiki … but more likely at at an informal party at someone’s home”.

Auch wenn Myrtle K. Hilo leicht und sanft daherkommt, da ist eine unterliegende Idee von Blues. Nicht der 12 Bar-Blues, ihr wisst schon. Allerdings, wenn man nicht schon den Draht zu der Musik aus dieser Ecke hat, dann würde ich mir die CD nicht kaufen. Weird ist vielleicht ein Misnomer, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Myrtle K. Hilo ist jedenfalls nicht die Shaggs (um das mal in Relation zu setzen).

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