Tigerlily – Same (CD)

Tigerlily – Same (CD)

Japan! Nicht nur das Land der aufgehenden Sonne, sondern auch das Land des Rockabilly, des Rock’n’Roll, des Blues, des Hardrocks, des Jazz und des Ska … irgendwas vergessen? Ja doch, des Punk, des Soul, des …

Manche werden sagen, alles abgekupfert, aber ehrlich, wo nicht? Und selten so gut wie im Osten. Viele dieser Bands haben aber auch nur eine sehr beschränkte Lebensdauer. J-Pop ist nun mal nicht eine Garantie auf Reichtum und Bekanntheit. Aber irgendwie sieht es so aus, als ob trotz aller Konformität sich doch einige Musiker aus der Deckung wagen. So auch die Leute in und um Tigerlily.

 

Zwischen 2004 und 2007 haben sie drei CDs veröffentlicht und dann war Feierabend (und ich warte seitdem darauf, dass da noch eine vierte Veröffentlichung nachgeschoben wird). Ich weiss schon, kann ich mir abschminken, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Die CDs in der chronologischen Reihenfolge:

Same (2004)

You’re The One (2005)

The Sound Of … (2007)

Wer jetzt denkt er/sie sei im falschen Film, nebenan ist die Abteilung Celine Dion. Hier gibt es “nur” sechs Tracks auf die Ohren, fünf davon Coverversionen und ein Original. Ich mach da jetzt kein grosses Gewäsch um das eine Original, aber, und das muss gesagt werden, hält sich sehr gut bei den Coverversionen. Die ganze CD (mehr eine CD-EP) ist nach knapp 12 Minuten Geschichte. Aber was für kurzweilige. Tigerlily spielen ihren Stiefel runter und das ist selten so kompetent von einer Band rübergebracht worden. Der Sound ist erklassig mit genau einem Tüpfelchen Dreck um das Ganze nicht steril erscheinen zu lassen.

 

Die Band, so da wären

 

Miyuki = Guitar

Hiroshi = Upright Bass (na wenn schon, denn schon)

Miu-ken (Drums)

 

tut so als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht als Rockabilly zum Besten zu geben. Und, ernsthaft, da können sich andere mehr als ein Stück abschneiden. Die Sängerin ist ein Statement für sich

Junko = Vocals

und kann so gut wie kein Englisch und die Songs werden in einer Art Pidgin-Englisch dargeboten und das ist jetzt so charmant, man kriegt die Krise und zwar nicht weil man das lachhaft findet, sondern eher weil hier eine Ernsthaftigkeit zu Tage kommt, die man so nicht für möglich gehalten hat. Naja, viele Amerikaner/innen haben in Deutschland versucht ihre Tracks lautmalerisch über die Rampe zu bringen, wieso sollen es Japaner/innen im Fernen Osten nicht auch so halten.

Und ich muss nochmal reingrätschen, wer jetzt da eine Piepsstimme erwartet die kaum dem Anspruch gerecht wird, der solch sich unbedingt anschnallen, die Frau tönt wie die japanische Variante von Wanda Jackson (und nicht die schlechte Variante). Als Teaser mag die CD gut sein, aber ihr wollt mehr, viel mehr und nicht mal die beiden anderen CDs werden euch schlussendlich genügen. Da bleibt nur eine Frage, wieso kommen die Besten immer am wenigsten weit? Manchmal sieht man noch die eine oder andere CD auf einer Plattform im Internetz, aber die sind unterdessen ziemlich selten geworden. Also, nicht lange überlegen!

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