The Turtles

The Turtles – Happy Together und mehr…

Wer kennt nicht „Happy Together“? Ein Song, der heute noch regelmäßig im Radio oder in Filmen zu hören ist. The Turtles sind nicht nur „Happy Together“, es gibt etliche andere gute Songs von ihnen!

Angefangen haben Howard Kaylan, Al Nichol, Chuck Portz und Don Murray 1963 in Los Angeles als The Nightriders mit Surfmusik im Stile von Dick Dale. Mit Mark Volman kam der Namenswechsel zu The Crossfires und zu ersten Plattenaufnahmen. 1965 nahm sie der DJ Rob Foster als Manager unter Vertrag und verschaffte ihnen einen Plattenvertrag bei White Whale Records. Wieder gab es Namenswechsel, zuerst The Tyrtles und dann The Turtles.

Das erstes Album „It Ain’t Me Baby“ ist zwischen Surf und Doo-Wop angesiedelt. Es werden Songs von P.F. Sloan, dem Komponoisten Duo Mann / Weil und Bob Dylan gecovert. Viele der Songs sind lustige Liedchen mit leicht übertriebenem Hang zum Kitsch. Wie üblich ist die Länge der Songs radiotaugliche 2 Minuten, nette Popmusik mit Chorgesang wie ihn auch die Beach Boys praktizierten. Der Song „Your Maw Said You Cried“ könnte gut in das Album von Frank Zappa „Cruisin‘ With Ruben & The Jets“ passen. Gab es hier eine erste Bewerbung für die spätere Verbindung von Kaylan und Volman mit den Mothers Of Invention?

Auch im zweiten Album, „You Baby“, findet man einen Song von P.F. Sloan, „Let Me Be“. Er muss es ihnen irgenwie angetan haben. Mit „You Baby“ entfernen sich The Turtles von den nur lustigen Liedchen. Surf und Doo-Wop sind kaum noch vorhanden, es bleibt der harmonische Chor. „Down in Suburbia“ von Bob Lind sprengt mit 4 Minuten die 3-Minuten-Grenze. Es wird sogar politisch und sozialkritisch. Der düstere Song „House Of Pain“ ist mein Favorit. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes wie er vom Kind bis zum Erwachsenen an immer weiter in der Gesellschaft abrutscht.

Nach den ersten beiden Alben kam es zu Umbesetzungen. Chuck Portz und Don Murray verließen The Turtles und wurden durch John Barbata und Jim Pons ersetzt. Auf Album Nummer 3 findet man den Übersong „Happy Together“. Ein anderer Song ist, obwohl hart an der Grenze zur Schnulze, ein weiterer Ohrwurm, „She’d Rather Be With Me“. Der Rest kommt mir irgendwie beliebig vor. Viel Gebläse und Streicher sind auf „Happy Together … She’d Rather Be With Me“, so der vollständige Name, zu hören. Im Ganzen gibt es keinen musikalischen Fortschritt zu „You Baby“, im Gegenteil.

Mit “The Turtles  ‎– Present The Battle Of The Bands” hat sich  die Band etwas einfallen lassen. Mit 11 unterschiedlichen Namen treten The Turtles gegen sich selbst an. Die Namen der Bands:

The U.S. Teens Featr. Raoul
The Atomic Enchalada
Howie, Mark, Johnny, Jim & Al
Quad City Ramblers
The L.A. Bust ‘66
The Fabulous Dawgs
The Cross Fires
Chief Kamanawanalea And His Royal Macadamia Nuts
Natures Children
The Big Brothers
Fats Mallard And His Bluegrass Fireballs

Passend, oder auch unpassend, zu den Bandnamen sind die Songs. Von rockigen Songs bis nahezu langweilige Balladen ist alles vertreten, mir kommen Erinnerungen an Frank Zappa hoch. Bekannt wurde vor allem „Elenore“, eine Schnulze vom Feinsten! „Elenore“ wurde ein Hit und daher zum Titel der deutschen Ausgabe des Albums. Das Schöne an dem Album ist, es wird nicht langweilig! Kaum ein Stil wird ausgelassen. Hier zeigen die Turtles auch welch ein Humor in Ihnen steckt. Volman und Kaylan sollten es später bei Frank Zappas Mothers Of Invention und als Flo & Eddie fortsetzen. Für mich das interessanteste Album von The Turtles.

Zu „Turtle Soup“ holten sich The Turtles Ray Davies als Produzenten. Es sollte ihr letztes Album werden. Es ist das rockigste Album der Band. Die Handschrift von Ray Davies ist zu hören, Vergleiche einiger Songs mit denen von The Kinks bietet sich an. Kein überragendes Album für die Ewigkeit, aber grundsolide und auch mehrfach anhörbar.

Nach „Turtle Soup“ war mit The Turtles Schluss. Bis auf Volman und Kaylan konnte ich nichts über die retslichen Bandmitglieder im Netz finden. Die zwei Sänger traten den Mother Of Invention bei. Das erste Album war „Chunga’s Revenge“ und hier sind sie als „The Phlorescent Leech & Eddie“ in der Besetzungsliste geführt. „The Phlorescent Leech & Eddie“ wurde auch der Titel des ersten Soloalbums. Der Name wurde für das zweite Album auf Flo & Eddie gekürzt. „Illegal, Immoral And Fattening“ stellte ich in einem anderen Beitrag vor.

The Turtles

Für „Wooden Head“ wurden die Archive nach Brauchbarem durchsucht. Was gefunden wurde ist nicht schlecht. Songs aus den Anfangszeiten von The Turtles. Freunde von Surf, Garage und Pop werden bestimmt nicht enttäuscht sein.

Es gibt eine Box mit all diesen Alben in Vinyl. Bei dem Schreiben dieses Beitrags liefen die Platten der Box im Hintergrund.

The Turtles – It Ain’t Me Baby (1965)

Band:

Howard Kaylan: voc.
Mark Vollman: voc.
Al Nichol: voc., guit., keyb.
Chuck Portz: bass
Don Murray: drums
Jim Tucker: guit.

Wanderin’ Kind
It Was A Very Good Year
Your Maw Said You Cried
Eve Of Destruction
Glitter And Gold
Let Me Be
Let The Cold Winds Blow
It Ain’t Me Babe
A Walk In The Sun
Last Laugh
Love Minus Zero
Like A Rolling Stone
The Turtles - It Ain’t Me Baby (1965)

The Turtles – You Baby (1966)

Band:
Howard Kaylan: voc.
Mark Vollman: voc.
Al Nichol: voc., guit., keyb.
Chuck Portz: bass
Don Murray: drums
Jim Tucker: guit.

Flyin’ High
I Know That You’ll Be There
House Of Pain
Just A Room
I Need Someone
Let Me Be
Down In Suburbia
Give Love A Trial
You Baby
Pall Bearing, Ball Bearing World
All My Problems
Almost There
The Turtles - You Baby (1966)

The Turtles – Happy Together (1967)

Die Band:

Howard Kaylan: voc.
Mark Vollman: voc.
Jim Tucker: guit.
Al Nichol: voc., guit., keyb.
John Barbata: drums
Jim Pons: bass, voc.

Makin’ My Mind Up
Guide For The Married Man
Think I’ll Run Away
The Walking Song
Me About You
Happy Together
She’d Rather Be With Me
Too Young To Be One
Person Without A Care
Like The Seasons
Rugs Of Woods & Flowers
The Turtles - Happy Together (1967)

The Turtles  ‎– Present The Battle Of The Bands (1968)

Die Bands:

Howard Kaylan: voc.
Mark Vollman: voc.
Al Nichol: voc., guit., keyb.
Jim Pons: bass, voc.
John Barbata: drums

The Battle Of The Bands
The Last Thing I Remember
Elenore
Too Much Heartsick Feeling
Oh, Daddy!
Buzzsaw
Surfer Dan
I’m Chief Kamanawanalea (We’re The Royal Macadamia Nuts)
You Showed Me
Food
Chicken Little Was Right
Earth Anthem (All)
The Turtles ‎– Present The Battle Of The Bands (1968)

The Turtles  ‎– Turtle Soup (1969)

Die Band:

Howard Kaylan: voc.
Mark Vollman: voc.
Al Nichol: voc., guit., keyb.
Jim Pons: bass, voc.
John Seiter: drums

Come Over
House On The Hill
She Always Leaves Me Laughing
How You Love Me
Torn Between Temptations
Love In The City
Bachelor Mother
John & Julie
Hot Little Hands
Somewhere Friday Night
Dance This Dance
You Don’t Have To Walk In The Rain
The Turtles ‎– Turtle Soup (1969)

The Turtles  ‎– Wooden Head (1970)

Die Band:

Howard Kaylan: voc.
Mark Vollman: voc.
Al Nichol: voc., guit., keyb.
Chuck Porz: bass
Jim Pons: bass, voc.
John Seiter: drums
Don Murray: drums
Jim Tucker: guit.

I Can’t Stop
She’ll Come Back
Get Away
Wrong From The Start
I Get Out Of Breath
We’ll Meet Again
On A Summer’s Day
Come Back
Say Girl
Tie Me Down
Wanderin’ Kind
The Turtles ‎– Wooden Head (1970)

 

(Visited 888 times, 1 visits today)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert