Edgar Broughton Band – Oora

Edgar Broughton Band – Oora

Die Alben von Edgar Broughton sind nicht immer leichte Kost, man muss sich an seine Musik gewöhnen. Hübsche Melodien stürzen von einem Takt in den anderen ins Chaos. “Oora” ist hier keine Ausnahme. Die Songs sind allerdings, zu dem was auf anderen Alben von Edgar Broughton zu hören ist, gemäßigt. Seine Songs sind in der Regel politisch, sozialkritisch und oft auch mit Humor versetzt. Es ist nicht unwichtig die Texte zu verstehen.

Oora“ war das fünfte Album der Edgar Broughton Band. Aufgenommen wurde es 1972 in verschiedenen Studios, wie in den Morgan Studios in Willesden, den Olympic Studios in Barnes und den Manor Studios in Oxfordshire. Im Dezember 1972 fand die letzten Session statt. Es sollte  das letzte Album der Edgar Broughton Band für EMI und dessen Unterlabel Harvest Records werden.

Wie beim Vorgänger gibt es Streichereinlagen. Chorgesang im Hintergrund und Songs mit „netten“ Melodien. Einen Ohrwurm wie „Hotel Room“ findet man allerdings nicht auf „Oora“, dieser Song bleibt die große Ausnahme.

Während die Vorgänger “The Edgar Broughton Band“ und „Inside Out“ relativ erfolgreich war, wurde das 1973 erschienene „Oora“ ein Flop. Wahrscheinlich lag es an EMI, dass „Oora“ floppte und der Vertrag mit der Band nicht verlängert wurde. Es sollen auch Drogen im Spiel gewesen sein. EMI verlor auf jeden Fall das Interesse an der Band. Das Interesse verlor ebenfalls Victor Unitt. Victor Unitt kennt man als Gitarrist der Pretty Things und Twink. Für Victor Unitt wurde die Edgar Broughton Band zu „progressiv“. Seiner Meinung nach verabschiedete sich die Band immer mehr von den Blueseinflüssen der Anfangsjahre, was ihm nicht gefiel. Mit Victor Unitt verlor die Band einen guten Songschreiber und einen noch besseren Gitarristen.

Keine Ahnung ob die mir vorliegende Ausgabe von „Oora“ noch verkauft wird. Man sollte etwas vorsichtig sein, diese CD von EMI aus 2004 mit dem Bonus „Sweet Fallen Angels“ verfügt über einen Kopierschutz. Der Kopierschutz könnte Probleme beim Abspielen machen. Das geht soweit, dass die CD vom Player nicht erkannt wird oder es zu Aussetzern kommt.

Mir gefielen die folgenden Alben nicht mehr besonders, der Tiefpunkt war für mich das 1982 erschienene Album „Superchip“. Zum Glück gab es in der Zwischenzeit einige Livealben und hier zeigte es sich erneut, die Edgar Broughton Band ist eine Band für die Bühne

Die Band auf Nora bestand aus:

Edgar Broughton: voc., guit.
Steve Broughton: drums, perc, voc.
Victor Unitt: guit., voc.
Art Grant: bass

Im Hintergrund sangen:
Doris Troy, Lisa Strike und Madeline Bell

Die Songs:

Hurricane man – Rock ‘n’ Roller
Roccococooler
Eviction
Oh you crazy boy
Things on my mind
Exhibits from a new museum
Green lights
Face from a window
Pretty
Hi-Jack-Boogie
Slow down
Capers

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Ein Kommentar

  1. Die Broughton Brothers sind tatsächlich schwer einzuordnen, wer es versucht braucht für die Edgar Broughton (Blues) Band einen Apotheker-Schränkchen mit dutzenden Schubladen. Auf jeder Lade ein anderes Etikett. Nicht jedem gefallen diese ständigen Richtungswechsel, und damit hält man auch die Fans nicht ewig bei der Stange. Ich muss remo4 beipflichten, es gibt sperriges Material von der EBB, das ist auch nicht mein Fall, gehört nicht zu meinen Favoriten. Bei deren letzten großen Tournee 2006/07, am 24. März wurde in der Bonner Harmonie sogar ein Gastspiel für den WDR Rockpalast mitgeschnitten (siehe Beitrag remo4), hat der Rock-Dämon Edgar im langen schwarzen Ledermantel auch Station beim Herzberg Festival gemacht. Hier stand er eine Armlänge von mir entfernt mit Bruder Steve, Sohn Luke, Original Basser Arthur Grant sowie Gitarrist Lewis Taylor auf der Bühne. Rund fünf Jahrzehnte nach der Gründung hatte ihre Musik noch immer diesen harten, rebellischen Ausdruck, so standen die Rebellen auch auf der Festival-Bühne. Wer nicht nur auf 08/15-Rock steht und sich auch nicht daran stört das Musik sich stilistisch breit fächert, der sollte sich mal mit dem Kern-Material dieser Band beschäftigen. Das 4CD Set The Harvest Years 1969-1973 (2011) beinhaltet die vollständigen 5 Harvest Alben: Wasa Wasa, Sing Brother Sing, Edgar Broughton Band, In Side Out und Oora plus seltene Single A und B Seiten und zum ersten Mal den super raren Live-Mitschnitt vom legendären Hyde-Park Open-Air-Konzert vom 18. Juli 1970 auf CD4. Nach den späteren Alben Bandages (1975), Parlez-Vous English? (1979 als The Broughtons), Superchip (1981) war die Studiophase abgeschlossen, bis heute. Deren Psychedelic-Blues-Rock, manchmal mit verschiedenartigen Einschlag ist Kult, darauf brauch man nicht weiter eingehen. Auch alle großen „Hits“ sind in der 4CD-Box vertreten !! Die Klangqualität ist vom Feinsten! Das Ganze gibt es zum Budget-Preis. Die Edgar Broughton Band ist in bester Gesellschaft solch genialer Bands wie beispielsweise Audience, Blue Cheer, Greatest Show On Earth, Groundhogs, Mountain. Die zählten ebenfalls vor über 40 Jahren zu den Pionieren der Hart-Musik, sind heutzutage besser denn je und zum Teil immer noch am Start. Jedoch werden sie nur von einer kleinen Minderheit heiß und innig geliebt. Bleibt gesund und klingende Grüsse, Der SchoTTe

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