Krokodil – Sweat And Swim

Krokodil – Sweat And Swim

Krokodil ist meine Lieblingsbands aus der Schweiz. Erwähnt wurde von mir im Blog bereits das erste Album „Krokodil“. Auf Krokodil bin ich durch „Getting Up For The Morning“ gekommen. Das Cover mit den abgewrackten „Pennern“ und der unschlagbare Preis von ein paar D-Mark hatten es mir angetan. Das Album war wohl ein Ladenhüter und wanderte deswegen zu unrecht in die Wühlkiste.

Krokodil _ getting up for the morning

Sweat And Swim“ erschien vier Jahre nach der Same bei Bacillus Records und wurde von Bellaphone Records vertrieben.

Wenn man die ersten Songs hört, dann hört man lupenreinen Bluesrock. Schon der Opener „Talking World War III Blues” ist der Hammer! Die Bluesharp von Moyo Weideli hat es mir angetan. Da kann ruhig mitgeklatscht werden! Mit „All I Ever Wanted” lassen es Krokodil etwas ruhiger angehen. Die Harmonika von Moyo Weideli und die Gitarre von Reiner Marz gefallen mir hier besonders. Der folgende Song „Daybreak“ hat nichts mehr mit Blues zu tun. Er ist verträumt, verspielt und folkig. Moyo Weideli übertreibt es mit dem Ausreizen seiner Stimme, was genau so auch gewollt ist und zu dem Song passt.

Der erste Song der B-Seite der ersten Platte, „Skylab“, ist etwas für die Freunde von tiefen Tönen. Ein Instrumental mit dem Bass von Terry Stevens im Vordergrund. Es wird soundtechnisch viel experimentiert, ein Skylab eben.
Two To Twelve“ und das folgende “That’s All Right, Mama” gehen in Richtung Blues und Bluesrock. Weniger verspielt als die vorherigen Songs. Diese Interpretation von dem Bluesklassiker „That’s All Right, Mama” gefällt mir besonders gut. Außer der gesungenen Melodie ist die Ähnlichkeit mit dem Original nicht sehr groß.

Linger“ anzuhören dauert ca. 17 Minuten und nimmt die gesamte A-Seite der zweiten Platte ein. Diese 17 Minuten sind etwas für Freunde von progressiver Musik aus den 1960er und 70er Jahren. Damals konnte ich mir das entspannt anhören, heute fehlt mir dazu die Ruhe. Wer geduldig ist, nach ungefähr zehn Minuten ändert sich das Tempo und es wird bis zum Ende um einiges rockiger. Zeit sollte man sich für „Linger“ nehmen, denn interessant und spannend ist „Linger“ über die Jahre geblieben, es lohnt sich. Den kleinen Gesangspart übernahm Terry Stevens.
Little Girl” ist folkig mit schöner Melodie, ebenso wie der folgende Song „Billy Dee“. An „Billy Dee“ beteiligen sich nur Walty Anselmo mit der akustischen Gitarre und Gesang sowie Hardy Hepp mit einer Geige.
Mit “There You Stand Entangled” endet das Album. Der Song ist anfangs gediegener Rock mit einem Schuss Blues und Country, bis es am Ende progressiver wird, passend zum gesamten Album.

Bei „Sweat And Swim“ kommen die zwei Lager Progrock und Blues/Bluesrock voll auf ihre Kosten. Eine gesunde Mischung die nie langweilig wird. Das Album erschien als Doppelalbum und wurde vom 9. bis zum 13. Mai 1973 in dem berüchtigten DIERKS Studio in Stommeln aufgenommen.

Krokodil waren auf dem Album:

Walty Anselmo: guit., voc.
Düde Dürst: drums
Moyo Weideli: harp
Terry Stevens: bass, guit., voc.

Und als Gäste:

Reiner Marz: guit.
Veit Faiden: piano
Hardy Hepp: viola

Die Songs:

Talking World War III Blues
All I Ever Wanted
Daybreak
Skylab
Two To Twelf
That’s All Right, Mama
Linger
Little Girl
Billy Dee
There You Stand Entangled

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