Ian Anderson, Mick Abrahams, Glenn Cornick und Clive Bunker entschlossen sich eine eigene Band zu gründen. Nach einigen Namensänderungen einigte man sich auf Jethro Tull“. Es war eine Idee von Anderson, dem es ein Buch „Wie beschlage ich ein Pferd“ besonders angetan hat. Der Verfasser des Buches lebte im 19.Jahrhundert und trug den Namen Jethro Tull.
Das erste Album war der bluesige Longplayer „This Was„. Aufgenommen wurde es 1968 im Sound Techniques Studio in Chelsea., London.
Die Songs in Kurzfassung:
Der erste Song “My Sunday Feeling” swingte so, wie es Abrahams später mit Blodwyn Pig fortsetzte.
“Some Day The Sun Won’t Shine For me” ist ein lupenreiner Blues mit Gitarre und Mundharmonika, keine Flöte ist zu hören. Komponiert wurde er übrigens von Ian Anderson und nicht von Abrahams!
“Beggars Farm”, eine Koproduktion Anderson/Abrahams erinnert an die späteren Jethro Tull, allerdings ist auch hier ist die Gitarre von Mick Abrahms anfangs das führende Instrument. Zum Ende hin kommt die Flöte dazu und eine kurze Jamsession beginnt. Anderson beendet den Song mit einem Solo.
“Move On Alone” ist ein typischer Song in der Machart von Mick Abrahams. Abrahams übernimmt hier den Gesang (glaube ich zumindes).
“Serenade To A Cockoo” ist ein Cover der wohl bekanntesten Komposition des Rahsaan Roland Kirk. Die Band swingt und Anderson spielt eine wunderschöne Flöte. Nicht weniger schön ist das Gitarrensolo von Abrahams. Die beiden ergänzen sich prächtig und zeigen wie gut sie ihre Instrumente beherrschen, sie hätten Jazzer warden können. Gut ist auch die Arbeit von Cornick und Bunker.
Bei “Dharma For One” wird kräftig, leicht orientalisch, gerockt und geswingt. Clive Bunker bekommt als Mitkomponist die Gelegenheit sich am Drumkit auszutoben.
“It’s Breaking Me Up” ist wieder ein Blues. Deer Song hätte von einer beliebigen Band des britischen Bluesbooms Ende der 60er stammen können. Geschrieben wurde er wieder einmal vom „Nichtblueser“ Anderson. Schade, aus dem Mann hätte mal ein richtig gutter Blueser werden können!
“
Cat’s Squirrel”, ein Traditional an dem sich unter anderem auch
Cream und
Paul Raymond versuchten, findet man später auf anderen Alben des
Mick Abrahams. Ein treibender Bluesrock mit der Gitarre im Vordergrund.
“A Song For Jeffery” hat eine der schönsten Melodien aller Alben von Jethro Tull.
“Round” schließlich beendet das offizielle Album. Kurz und jazzig bringen die vier Musiker es in weniger als einer Minute auf den Punkt.
Es folgen auf meiner CD die Bonusse: “One For John Gee”, “Love Story” und der “Christmas Song”. Allesamt sind hörenswert.
“This Was” ist ein Album ohne einen einzigen Ausfall. Wahrscheinlich geeigneter für die Bluesfraktion. Die eingefleischten Fans der darauf folgenden Alben von Jethro Tull werden es etwas anders sehen, aber für mich kamen von Jethro Tull später nur noch einzelne Songs und kein so ein durchgehend gutes Album mehr auf den Markt. Der Sampler “Living In The Past” und “This Was” reichen für mich von Jethro Tull aus. Anderson und Abrahams verfolgten unterschiedliche musikalische Ziele. Abrahams liebte den Blues und Anderson vertrat die Folk-Rock Richtung. Flöte gegen Gitarre, die Flöte gewann und Abrahams verließ Jethro Tull. Das eine gemeinsames Album blieb. “This Was” gehört für mich zum besten Album von Jethro Tull.
Zu Navy Blue und der ersten Formation von Jethro Tull gehörten:
Ian Anderson: voc., flt.
Glenn Cornick: bass
Mick Abrahams: guit., voc.
Clive Bunker: drums
Die Songs:
My Sunday Feeling
Some Day The Sun Won’t Shine
Beggar’s Farm
Move On Alone
Serenade To A Cuckoo
Dharma For One
It’s Breaking Me Up
Cat’s Squirrel
Song For Jeffrey
Round
Boni:
One For John Gee
Love Story
Christmas Song
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Jethro Tull ist meines Erachtens eine Formation die Fans aus vielen Lagern hat, Blues, Folk, Jazz, Klassik, Rock, Art/Prog, das liegt daran das diese Band unabhängig vom einbeinigen Vorturner Ian Scott Anderson viele verschiedene unterschiedliche Musiker in seinen Reihen hatte/hat und die Ausrichtung der Band sich seit über 50 Jahren natürlich auch deshalb oft gewandelt hat. Die Musik die das Kollektiv um Frontmann Ian Anderson mit Jethro Tull und auch Solo über Jahrzehnte geschaffen hat; nicht unerwähnt sollten hier auch die Arbeiten der Wegbegleiter wie Mick Abrahams (siehe Blodwyn Pig, This Was Band), Clive Bunker (siehe Blodwyn Pig, Wild Turkey), John Glascock (siehe Gods, Carmen, Toe Fat), Glenn Cornick (siehe Paris, Karthago, Wild Turkey), Martin Barre (siehe Fat Mattress), Lesli Mandoki (People, Soulmates), Dave Pegg und viele andere sein; ist bleibendes Vermächtnis der klassischen rockigen Musik. Somit gehört This Was mit allem Begleitmaterialien (50th Anniversary Edition, 3CD+DVD) natürlich zu den wichtigsten, strahlenden Perlen aus dieser großen Tull-Schatzkiste. Meine Favoriten sind Stand Up (1969) und Thick As A Brick (1972) und das DVD-Triple von Eagle Vision mit Aufnahmen aus verschiedenen Bandphasen von 1970 bis 2003. Ich hatte zuletzt das Vergnügen Ian Anderson (2017) und Martin Barre (2014) jeweils mit Band beim Herzberg-Festival erleben zu dürfen. Beide Auftritte wurden vom Publikum begeistert gefeiert. Klingende Grüsse, Der SchoTTe