“Love Is” war der Nachfolger von “Every One Of Us”. Vic Briggs verließ The Animals im Juni 1968 und anschließend Danny McCulloch. Zoot Money, er war bereits unter dem Namen George Bruno auf „Every One Of Us“ zu hören, und Andy Summers wollten an das große Geld und stiegen bei den Animals des Eric Burdon ein. Die Big Roll Band war für Zoot Money scheinbar weniger lukrativ.
Eric Burdon ist ein großer Fan von Rhythm ‚n’ Blues und von Ike & Tina Turner. Das lässt er im ersten Song „River Deep Mountain High“ auch hören. Erst ein Cover des Songs und dann ein Tribute an die geliebten Musik. Eric Burdon scheint der größte Fan von Tina Turner gewesen zu sein! Dazu die Keyboards von Zoot Money! Für mich das aufregendste Cover dieses Songs.
Munter geht es mit „I’m An Animal“ weiter. Ein Schlachtruf! Von Eric Burdon dem Engländer an die Amerikaner: “… of the English kind, here to blow your mind! He he he he…”
“I’m Dying, Or Am I?” Der Song vermittelt das damalige Flower Power Gefühl. Ein Song zum Mitträllern und gar nicht so nachdenklich wie der Name es vermuten lässt. Ein sehr lustiges Sterben ist hier angesagt. „God knows I’m Dying“.
„Ring Of Fire“ ist ein June Carter Song, der durch ihren Ehemann Johnny Cash zum Klassiker der Country Musik wurde. Als die Single erschien wurde sie sofort gekauft, das Geld reichte nicht für das Album. Meine damalige Freundin meinte: „Dein Musikgeschmack wird immer seltsamer!“ Die Dame war kurz danach Geschichte, „Ring Of Fire“ höre ich mir immer noch gerne an. Eric Burdon hat aus dem Country-Song einen erstklassigen Rock-Song gemacht.
„Coloured Rain“ ist wunderschöner Song von Traffic. Jim Capaldi, Chris Wood und Steve Winwood zeichnen dafür verantwortlich. Eric Burdon bringt seinen eigenen Stil ein, auch nicht schlecht. Andy Summers spielt hier ein sehr schönes Solo, das sollte man sich genauer anhören.
Der Bee Gees Song „To Love Somebody“ klingt hier nicht so schmalzig wie das Original. Welche Dame mit Eric Burdon im Chor singt ist mir unbekannt, aber sie macht es ganz ordentlich.
„As The Years Goes Passing By” ist ein beinahe schon traditioneller Blues von Deadric Malone. Es gibt unzählige Cover, aber das von Eric Burdon zählt für mich zu den interessanten Versionen. Eine verzerrte Gitarre aus der linken Box, eine Bluesgitarre aus der rechten, das leise Klavier des Zoot Money, die dezente Drum und Bass Begleitung und dazu der schreiende, stöhnende und erzählende Burdon.
Mit „Gemini“ wird es wieder lauter. Kein Blues, sondern Rock, komponiert von Steve Hammond. Zoot Money und Eric Burdon nehmen je ein Mikro. Zumindest vermute ich in der zweiten Stimme Zoot Money. Nach dem anfangs noch gerockt wird, ist es im Mittelstück ein elektronisches Experiment. „Love Is“ wird zum Progrock Album! Pink Floyd und einige Krautrockbands haben hier bestimmt sehr viel gelernt. Eric Burdon, Erfinder des Spacerock? Die letzten Minuten geht es dann zügiger weiter, Fußwippen ist garantiert.
Der letzte Song ist eine Gemeinschaftsarbeit von Zoot Money und Andy Summers, der „Madman“. Recht nett…, mehr kann ich dazu nicht schreiben.
Nach „Love is“ war Schluss mit den Animals des Eric Burdon. Eric Burdon versuchte sich bei War und Andy Summer trifft man später bei The Police wieder. Zoot Money ging wieder Solo oder machte bei anderen Bands mit.
Mit den drei Alben in 1968, „The Twain Shall Meet“, „Every One Of Us“, und „Love Is“ war Eric Burdon äußerst kreativ und fleißig. Im Grunde zählt in diese Periode noch das 1967 erschienene „Winds Of Change“. Diese vier Alben waren aus meiner Sicht der Höhepunkt des Eric Burdon. Bei War versuchte er anschließend neue Wege, aber hier war er nicht immer der Mittelpunkt des Geschehens. Nach „War“ ging es dann bergab. Seine Soloalben gefielen mir nur noch bedingt und auch die Reunion mit den Ur-Animals konnte mit den vier oben genannten Alben nicht mithalten. Für mich als Fan war die größte Enttäuschung sein Auftritt bei Udo Lindenbergs „livehaftig“. Hier sollte er erkältet gewesen sein und die Stimme machte nicht mit. Wenn es denn so war….
Mitspieler:
Eric Burdon: voc.
Zoot Money alias George Bruno: keyb., bass, voc.
Andy Summers: guit.
John Weider: guit.
Barry Jenkins: drums
Die Songs:
River Deep Mountain High
I’m An Animal
I’m Dying Or Am I
Ring Of Fire
Coloured rain
To Love Somebody
As The Years Goes Passing By
Gemini
The Madman