Jo Jo Gunne – Jumpin’ The Gunne (1973)

Anno ’71 rief Jay Ferguson zusammen mit Ex-Spirit-Bassman Mark Andes, dessen Bruder Matthew (g, voc) und dem Drummer Curly Smith die nach einem Song von Chuck Berry benannte Band ins Leben. “Run Run Run”, ein spritziger zweieinhalbminütiger Boogie-Rocker aus der Feder von Ferguson und Matt Andes bescherte der Band gleich zu Anfang einen Single-Hit. Trotz des Erfolges setzte sich Mark Andes ab und wurde durch Jimmy Randall ersetzt.

In dieser Besetzung entstand dann 1973 nach der zweiten Langrille Bite Down Hard auch dieses furiose, einzigartige Jumpin’ the Gunne, ein Album welches gleich zu Beginn mit den ersten Takten von “I Wanna Love You” es einem nicht leicht macht, ruhig sitzen zu bleiben. Keyboarder/Sänger Jay Ferguson nimmt uns mit auf eine Achterbahnfahrt die durch elf Songs aus seiner eigenen Songschmiede führt und an deren Ende man gleich wieder ansteht um die Fahrt gleich nochmals zu absolvieren. Ein phantastisches Hardrock-Gewitter welches sich da über einem entlädt, geniale, nie zuvor gehörte Riffs, perfekter Chorgesang, und dann noch die ganze feine satte Produktion von Bill Szymczyk der scheinbar die ganze Sonne Kaliforniens mit auf die Scheibe draufgepackt hat – oder mit anderen Worten: The Beach Boys Goes Heavy Metal“Getaway”, das gloriose “At The Spa” und “High School Drool” sind wahre songtechnische Meisterleistungen!

Aber wieder einmal passte von der Seite Marketing/Management nichts zusammen: Live war man heiss begehrt und man hatte eine wunderbare Scheibe im Gepäck die sich aber aus welchen Gründen auch immer nicht verkaufte, und so drehte dann auch schon bald wieder das Personalkarussell. Zum Schluss der relativ kurzen Karriere von Jo Jo Gunne erschien dann noch So… Where’s The Show? das vorerst zum Abschiedsalbum wurde, zumindest bis zu einer Reunion im Jahr 2005 aus der das gelungene Album Big Chain resultierte.

Jumpin’ The Gunne ist 200% Rockmusik pur und zwar auf einem Niveau das nur ganz selten erreicht wird! Vielleicht wieder einmal eine jener Scheiben, die durch ein dämliches Cover in den Sand gesetzt wurden? Naja, die Dame und das kleine Schweinchen können eigentlich nichts dafür, Songs und Produktion auch nicht. Okay, dann mache man die Steine parat um sie in Richtung von Fred Valentine (Photographer) und Tom Wilkes Productions Inc. (Album Design) zu werfen.

Seit Jahrzehnten ist Jumpin’ The Gunne eine meiner absoluten Lieblingsplatten in Sachen “Early-Seventies-US-Rock”. Höchstens Rides Again von James Gang kommt da noch mit.

LONG LIVE ROCK!
mellow

 


Jo Jo Gunne – Jumpin’ The Gunne (1973, Asylum Records)
01. I Wanna Love You
02. To The Island
03. Red Meat
04. Getaway
05. Before You Get Your Breakfast
06. At The Spa
07. Monkey Music
08. Couldn‘t Love You Better
09. High School Drool
10. Neon City
11. Turn The Boy Loose

Jay Ferguson – Keyboards, Guitar, Lead Vocals
Matthew Andes – Guitar, Vocals
Jimmy Randall – Bass, Vocals
Curly Smith – Drums, Harp, Percussion, Vocals

Die LP gibt es auch auf CD, einmal von Rhino als The Asylum Recordings zusammengefasst mit So… Where’s The Show? und von Edsel als DoCD mit allen vier Alben aus den 70ern.

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