Wer kennt nicht „Daddy Cool“? Das Original wurde von Bob Crewe, Frank Slay und Bobby Troup geschrieben und von The Rays zum ersten Mal 1957 auf Vinyl gepresst. Einige Songs von Bobby Troup kennt man, zum Beispiel „(Get Your Kicks on) Route 66“ oder “The Girl Can’t Help It”. Ein Medley „Daddy Cool/ The Girl Can‘t Help It“ eröffnet das erste Albaum von den Darts (Achtung: die Darts legen großen Wert darauf sich NICHT „THE“ Darts zu nennen, Darts ist der vollständige Name!).
Wie komme ich zu der Doo Wop Band Darts? Das ist als Fan von John Dummer, Mickey Jupp und den Showaddywaddy relativ einfach. Der Blueser und Drummer John Dummer war eines der Gründungsmitglieder von den Darts und ebenso gehörte Bob Fish von der Band des Mickey Jupp dazu. Andere Mitglieder kamen von den Pubrockern Rocky Sharpe And The Razors, so die Sänger Den Hegarty, Griff Fender aka Ian Collier und die Sängerin Rita Ray. John Dummer brachte seinen Bassiten Iain „Thump“ Thomson mit in die Band. Vervollständigt wurden die Darts durch den Gitarristen George Currie, den Keyboarder William „Hammy“ Howell und den Saxophonisten Horatio Hornblower aka Nigel Trubridge. Ziel der Band war es, so zu sein wie die Doo Wop Bands aus den 1950er Jahren. Im Gegensatz zu Showaddywaddy suchten sie sich gezielt die zweitplatzierten Songs der damaligen Jahre aus, während Showaddywaddy die Nummer 1 Hits coverten.
Die Gründung der Darts fand 1976 statt. Der erste von ihnen aufgenommene Song sollte die B-Seite einer Single von The Rays sein, eben dieses „Daddy Cool“. Gemeinsam mit einem anderen Song von Benny Troup, „The Girl Can‘t Help It“ entstand ein Medley, das die Darts bis auf Platz 6 der britischen Charts brachte. Magnet Records war die Plattenfirma der Darts von 1977 bis 1981 und diese brachte die in der Box befindlichen vier Alben auf den Markt. Magnet Records war ein Spezialst für das vermarkten von Songs und nicht für Alben. Den Darts passte das, am Anfang erschien von ihnen eine Single nach der anderen. Sie wollten das britische Gegenstück zu Showaddywaddy sein. Beide Bands waren schließlich Fans der Vokalgruppen der 1950er Jahre.
Einige Jahre vor der Gründung der Darts erschien der Film „American Graffiti“. Der Film löste eine Nostalgiewelle aus. Die Welle hielt bis Ende der 1970er Jahre und die Darts schwamm ganz gut auf ihr. Einer ihrer Produzenten war der Amerikaner Tommy Boyce, bekannt durch seine Arbeit mit den Monkees für deren Erfolg er maßgeblich verantwortlich war, und der andere war Richard Hartley, Musikdirektor der „Rocky Horror Picture Show“. Die ersten beiden Alben erreichte die Plätze 9 und 12 der Charts. Schnell wurde die Best Of „Amazing Darts“ auf den Markt gebracht und auch diese Zusammenstellung erreichet den 8. Platz.
Bei dem dritten Album, „Dart Attack“ wechselte die Produktion, Roy Wood, bekannt durch ELO und Wizzard, übernahm. Der Song „Duke Of Earl“ von Gene Chandler kam auf Anhieb unter die Top 10. Es gab auch ein Wechsel der Sänger, Den Hegarty verließ die Band und Kenny Andrews kam.
Das sollte der Anfang vom Ende sein. Man verlor langsam den Spaß an der Musik. Den Spaß verlor man beinahe gänzlich als man in den USA auf Tour ging. Hier entstand auch das vierte Album „Darts Across America“ unter dem Label von Atlanta Records. Zu denen die keine Lust mehr hatten, zählten John Dummer, Ian Collier und Bob Fish. Die restliche Band hatte noch Auftritte und hielt sich bis Mitte der 1980er Jahre, aber es kam nach „Darts Across America“ nichts mehr.
Es ist für Rocker und Blueser nicht leicht sich diese Art Musik über sich ergehen zu lassen, aber mir macht es Spaß!
Nachtrag: Mit dem gleichnamigen Song von Boney M. hat dieser „Daddy Cool“ nichts zu tun.
Darts – Same
Daddy Cool / The Girl Can’t Help It
Young Blood
Too Hot In The Kitchen
Sometime Lately
Zing Went The Strings Of My Heart
Shotgun
Come Back My Love
Bells In My Heart
Sh-Boom (Life Could Be A Dream)
Stay Away (From The Girls)
I’m Mad / Fancy Man / Framed / Riot In Cell Block No. 9 / Trouble
Bonusse:
I’m Mad/Fancy Man/Framed/Riot In Cell Block No. 9/Trouble
Come Back My Love (Single Version)
Naff Off
Darts – Everyone Plays Darts – 1978
The Boy From New York City
Honey Love
My Friend’s Wife
It’s Raining
Make It
Hammy’s Boogie
Who’s That Knocking?
My True Story
Late For Work
Bones
Late Last Night
I Gotta Go Home
Why I Cry
Bonusse:
Bones (Single version)
It’s Raining (Single Version)
Messing Shoe Blues
Don’t Let It Fade Away
Early in The Morning
Why I Cry (Extended Version)
Darts – Dart Attack – 1979
Duke Of Earl
Runaround
Don’t Say Yes
Cuckoo´‘
One Off The Wrists
Cool Jerk
Don’t Hang Up
Honey Bee
Can’t Get Enough Of Your Love
Reet Petite
Don’t Mess Around With Love
Don’t Look Back
This Is The Night
Goodbye Brenda
Bonusse:
Get It
How Many Nights
I’ve Got To Have My way
Sing Out The Old, Bring in The New