Jeff Beck – Truth

Jeff Beck – Truth

Mit den Yardbirds hatte Jeff Beck 1967 abgeschlossen und seine erste Single veröffentlicht, „Becks Bolero“ und „Hi Ho Silver Lining“. Jeff Beck konnte noch nie gut singen und das wusste er selbst. Nach der Single gründete er die Jeff Beck Group und holte sich einen der besten Shouter, Rod Stewart.
Rod Stewart ging bei Long John Baldry in die Lehre. Den Anfang machten Long John Baldrys Hoochie Cochie Men, dann der Shotgun Express und Steampacket.
Nicky Hopkins hatte sich schon lange einen Namen auf der Bühne und als Studiomusiker gemacht, unter anderen mit den Rolling Stones. Er blieb zwar immer im Hintergrund, aber seine Keyboards waren nicht zu überhören.
Mick Waller saß am Schlagzeug und war ein Profi. Seine Referenzen ließen sich sehen: Cyril Davis, Little Richard, Georgie Fame & The Blue Flames, Steampacket und Brian Augers Trinity.
Dann gab es noch einen Bassisten der heute sein Geld mit der Gitarre bei den Rolling Stones verdient, Ron Wood. Ron Wood kam von den Birds und war zu Zeiten der Jeff Beck Group noch Mitglied der Creation. Vor Jahren hätte man dies Band als „Supergroup“ bezeichnet.

Bei der Vorstellung der Songs steht am Anfang der Kommentar von Jeff Beck, dann folgt mein eigener Senf.

Shape Of Things
Rearanged, but the same Yardbirds hit. This must be played at maximum volume whatever phonograph you use. Makes very appropriate background music if you have the vicar for tea.

Im Vergleich mit dem Original der Yardbirds hört sich diese Version etwas zerfahrener an. Das geänderte Arrangement hat den sehr guten Song nicht verbessert. Die Stimme von Rod Stewart bringt es auch nicht, Keith Relf passte hier besser.

Let Me Love You
Heavy number, tambourine played divinely by Micky Waller. Written by Rod Stewart. Multipurpose tune.

Es wird bluesiger und erdiger. Rod Stewart zeigt seine Qualität als Shouter und Jeff Beck spielt Passagen unisono mit der Stimme von Rod. Interessant sind die Gitarrensoli von Jeff Beck.

Morning Dew
Everybody Knows Tim does it wonderfully, but so do we.

Viel rockiger als das Original von Tim Rose. Diese Version kannte ich lange bevor ich das Original zum ersten mal hörte, wer wusste damals in Deutschland schon wer Tim Rose war? Außer dem Thema können beide Versionen nicht verglichen werden, sie sind beide auf ihre Art sehr gut anzuhören. Der beste Song des Albums?

You Shook Me
Probably the rudest sound ever recorded, intended for listening to whilst angry or stoned. Last note of song is my guitar being sick-well so would you if I smashed your guts for 2.28.

Ein Blues von Willie Dixon. Nicky Hopkins zeigt wie gut er an den Tasten war, er dominiert hier.

Ol‘ Man River.
Aranged by me, but credit must go to all, everyone was super especially Rod Stewart. Again played loudly gives maximum value.

Sehr gefühlvoll und leise diesmal. Rod Stewart singt hier seinen Blues, der Rest der Band hält sich, bis auf kurze Soli von Beck und Hopkins, weitestgehend zurück. Klasse! Ein Song für ruhige Abende!

Greensleeves
(Aye that’s a lovely „toon”) Played on Mickey Most’s guitar which by the way is the same as Elvis’.

Ich behaupte, dieses englische Volkslied wird durch Jeff Beck in Deutschland erst richtig bekannt gemacht. Er spielt eine ganz verträumte und gefühlvolle Gitarre, nichts mit Rock! Man wird regelrecht in das Mittelalter versetzt. Schön, einfach nur schön…

Rock Me Plimsoul
Recorded flipside of „Tally Man” much better feel and more spontaneity than the original.

Welch ein Gegensatz zu Greensleeves! Ein elektrischer Blues wie er traditioneller auch in Chicago  nicht gespielt werden kann. Rod Stewart ist (war) ein Bluesman und dasselbe gilt für den Rest der Band!

Becks Bolero
Not much to say about this, excuse same track on here as on the “Silver Lining” B-side, but we couldn’t improve on it.

Das Interesse von Jeff Beck war nicht nur der Rock und der Blues, er machte schon immer Experimente. Der Bolero ist ein Ausflug in die Klassik mit elektrischer Gitarre. Am Anfang noch sich an das Original haltend, wird es ab der Mitte sehr rockig. Eine ähnliche Steigerung des Tempos wie es auch Ravel tat.

Blues De Luxe
Thanks to Bert and Stan, we were able to give you a perfect example of “live” blues music that we sometimes give forth, and please let’s own up about the piano solo.

Ein langsamer Blues von Rod Stewart.

I Ain’t Superstitious
Stolen riff from old „Howlin’ Wolf” tune, but he doesn’t mind because I asked him. The number is more or less an excuse for being flash on guitar. Well that’s it Honey’s, here’s our first LP, called Truth.

Der zweite Blues von Willie Dixon auf diesem Album, geprägt von der Stimme des Shouters Rod Stewart. Nicky Hopkins liefert auf dem Klavier eine gute Begleitung ab. Das Solo von Jeff Beck passt perfekt! Eine Aufnahme vor Publikum oder wurde der Beifall zugemischt?

Auf der mir vorliegenden CD gibt es acht Songs als Bonus. Sehr interessante alternative Versionen der bereits vorhandenen Songs. Es gibt aber auch „Tallyman“, „Love Is Blue“ und „Hi Ho Silver Lining“. Gerade „Love Is Blue“ sollte man sich anhören. Meines Wissens nach gab es den Song nur als Single. Im Grunde eine Schnulze und passt gar nicht in die Art von Jeff Beck.

Nach „Truth“ folgte in fast der gleichen Besatzung Beck-O-La, lediglich Mick Waller wurde durch Tony Newman ersetzt. Bei Gelegenheit wird diese Album ebenfalls von mir an dieser Stelle vorgestellt.

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