Spirit - Feedback

Spirit – Feedback – Ed Cassidy, John Locke And The Staehely Bros

1970 waren Spirit beinahe Geschichte. Ferguson und Andes gründeten Jo Jo Gunne, Randy California stürzte vom Pferd und brach sich den Schädel, Lou Adler, ihr Produzent, verließ Spirit und die Plattenfirma. Das alles passierte während und nach den Aufnahmen zu The Twelve Dreams Of Dr. Sardonicus“. Der Name Spirit sollte weiter bestehen bleiben. Die verbliebenen John Locke und Ed Cassidy suchten Unterstützung und fanden sie in Person des Sängers und Bassisten Al Staehely. Staehely spielte in der Band Pumpkin, in der gleichen Band spielte auch Curly Smith. Curly Smith wurde der Drummer von Jo Jo Gunne und damit ist der Kreis Spirit-Jo Jo Gunne geschlossen.

1971 begann das Trio mit den Aufnahmen zu “Feedback”. Es war unbefriedigend, eine Gitarre fehlte! Christian Staehely, Bruder von Al, sprang ein. Er kannte Spirit bereits von den Session des Dr. Sardonicus und half bei deren Liveauftritten.

Was bei Feedback zu hören ist, ist grundsolider Rock mit je einem kleinen Schuss Blues, Country und Jazz. Keine psychedelischen Schnörkel oder Spielereien wie auf den Aufnahmen mit Randy California. Es geht mehr in die gleiche Richtung wie es vor ihnen schon Ferguson und Andes mit Jo Jo Gunne versuchten. Wenn ich die beiden Bands vergleiche, Spirit gefiel mir in der Formation bei Feedback besser. Al Staehely ist auf keinen Fall schlechter als Ferguson und beide singen besser als Randy California. Es gibt auch noch mehr Berührungspunkte zwischen Jo Jo Gunne und Spirit als Curly Smith. Al Staehely und Matt Andes schrieben gemeinsam den Song „Mellow Morning“ . Matt Andes war Gitarrist bei Jo Jo Gunne und Bruder von Mark Andes. Spirit gehörte doch zu einer großen Familie!

Nach Feedback wollte Ed Cassidy mit seinem in der Zwischenzeit genesenem Stiefsohn Randy California weitermachen. John Locke war damit das einzige verbliebene Mitglied von Spirit. Man holte sich Cozy Powell zwar noch als Drummer, aber John Locke verließ daraufhin ebenfalls die Band. „Spirit Featr. The Staehely Brothers“ nannte sich die Band fortan und tourte als Trio mit Stu Perry als Drummer durch Australien. Sie verbuchten hier sogar kleinere Erfolge.

Mit Spirit ging es aber auch weiter. Ed Cassidy und Randy California heuerten Larry “Fuzzy” Knight als Bassisten an, nahmen “Kaptain Kopter”, “Spirit of 76’”, “Further Along” und “Son Of Spirit” auf. Ein Besuch in Europa und dem Rockpalast fand in dieser Besetzung statt.

Christian Staehely wurde Mitglied von Jo Jo Gunne, als Mark Andes die Band verließ. Al Staehely wurde Studiomusiker und zupfte den Bass für texanische Musiker bei ihren Plattenaufnahmen. Kunden waren Steve Ray Vaughan und Billy Gibbons von ZZ Top.

Fazit von “Feedback”: Ein klasse Rockalbum, das leider unter dem Namen Spirit erschien und so falsche Hoffnungen weckte. Es ist weit weg vom Stil dieser Band und hätte wahrscheinlich unter anderem Namen mehr Anerkennung gefunden. Leute, vergesst den Namen Spirit und hört euch Feedback unvoreingenommen an!

Die Band:

Al Staehely: bass, voc.
Ed Cassidy: drums
J. Christian Staehely: guit., voc.
John Locke: keyb.

Die Songs:

1. Chelsea Girls
2. Cadillac Cowboys
3. Puesta Del Scam
4. Ripe And Ready
5. Darkness
6. Earth Shaker
7. Mellow Morning
8. Right On Time
9. Trancas Fog-Out
10. Witch

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Ein Kommentar

  1. Das Album ist ein wenig an mir vorbei gegangen.

    Spirit hat einen ziemlich ‘verwirrenden’ Lebenslauf, wenn ich bedenke was alles unter diesem Namen veröffentlicht wurde. ‘Höhepunkt’ waren wohl Randy Californias ‘Hörspiele’ Ende der 70er/Anfang der 80er, in denen Kermit (der Frosch) die versammelte Star-Trek Besatzung sowie Kaptain Kopter & Commander Cassidy auftraten… für Freunde des Kuriosen. Dazwischen gab es immer wieder halbherzige und halbgare Spirit-Revivals in der Urbesetzung. Das hätte es eigentlich nicht gebraucht. Schönste ‘Spirit’ Platte ist meiner Meinung nach Californias erste Solo-Platte – eine ‘wüste’ Feedback Arie, die an Power alles in den Schatten stellt was er vorher und nachher prodiziert hat.

    Aber zurück zu der von dir besprochenen Platte; lustigerweise heisst die ja auch FEEDBACK – und erschien im selben Jahr. Und was soll ich sagen; sie gefällt mir. Sie gefällt mir sogar besser als (fast) alles was SPIRIT vorher produziert haben. Unvoreingenommenes Hören kann auch ich nur empfehlen.

    Gruß – Ronald;-)

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