Vorab:
Im Blog wurden die Alben „Jo Jo Gunne“ und „Jumpin‘ The Gunne“ vorgestellt. Der folgende Beitrag wurde zuerst im Ur-Rockzirkus veröffentlicht und hier im Blog leicht überarbeitet.
Die „Twelve Dreams Of Dr Sardonicus“ waren aufgenommen, da entschlossen sich Jay Ferguson und Mark Andes Spirit zu verlassen. Spirit wurde den beiden zu kompliziert. Der Stil wechselte zu häufig und der kommerzielle Erfolg blieb aus. Mark Andes und Jay Ferguson jammten häufig mit anderen Musikern im Topanga Canyon. Einer dieser Musiker war der Bruder von Mark Andes, Matthew Andes. Matthew Andes spielte eine hervorragende Slide-Gitarre. Er war Fan von Robert Johnson, Lowell George und Ry Cooder. Die Brüder Andes und Jay Ferguson liebten den ursprünglichen Rock ‘n’ Roll, den Blues und kamen aus dem Kalifornien der Beach Boys. Spaß, Rock ‘n’ Roll und Blues hieß folglich die Mischung.
Jay Ferguson komponierte, wie er es bereits bei Spirit tat, ein paar eingängige Songs, schließlich sollte später auch Geld verdient werden. Was noch fehlte war ein Drummer. Der Texaner Curly Smith wurde hierzu ausersehen. Der Bandnamen Jo Jo Gunne stammte von dem gleichnamigen Chuck Berry Titel. Jetzt fehlte noch ein Plattenlabel. Asylum Records war gerade gegründet und hatte Jackson Brown verpflichtet, die erste Band wurde Jo Jo Gunne. Ein weiteres Vorbild von Jo Jo Gunne waren Sly & The Family Stone. Zufällig trafen sie im Studio auf den Ton-Ingenieur Chris Hinshaw. Chris Hinshaw beendete gerade Aufnahmen mit Sly Stone und erklärte sich daher sofort bereit ein Album mit Jo Jo Gunne aufzunehmen.
Das Feeling sollte ähnlich dem auf „Twelve Dreams Of Dr Sardonicus“ werden. Als die Aufnahmen fertig waren, wurden sie in Florida durch den Atlantic Produzenten Tom Dowd neu abgemischt. “Run Run Run” kam 1971 als Auskoppelung auf Anhieb unter die Top 40. Der Sound der frühen Beach Boys war wieder in und dazu kam noch der Funk von Sly & The Family Stone. Eine sehr gute und kommerzielle Mischung.
Als eine “Boogie Band” tourten sie eine Weile durch die USA und bauten sich eine Fangemeinde auf. Sie selbst verglichen sich und ihre Gigs damals mit Grand Funk Railroad, Humble Pie oder Foghat. Ein junger Mann namens Cameron Crowe begleitete sie eine zeitlang. Er gab sich als Reporter des Rolling Stone Magazine aus. Sie hatten mit diesem Burschen eine Menge Spaß und durch ihn landeten sie auf das Titelbild des Rolling Stone.
Einige Jahre später verfilmte Cameron Crowe seine Zeit mit Jo Jo Gunne. Der Film erhielt den Titel “Almost Famous” und wurde zum Kassenschlager. Mark Andes verließ noch vor den Aufnahmen zum zweiten Album die Band und ging zu Firefall. Jimmy Randall, der bereits Nachfolger von Mark Andes bei Spirit war, übernahm den Bass. Es wurden 1973 und 1974 noch drei Alben eingespielt, die aber nicht mehr an den Erfolg vom Erstling “Jo Jo Gunne” anknüpfen konnten. Bereits bei dem vierten Album gehörte Matt Andes nicht mehr dazu. 1975 wurde die Band endgültig aufgelöst. Jay Ferguson ging Solo Projekten nach und die Brüder Andes schlossen sich wieder Randy California und seiner Spirit an. Im jahr 2005 gab es ein Comeback. Jay Ferguson, Matt und Mark Andes sowie Curly Smith gingen wieder gemeinsam auf Tour und nahmen das Album „Big Chain“ auf.
In 2015 kamen noch zwei Ausgrabungen ans Licht, leider kenn ich sie nicht und kann nichts darüber schreiben. Den Rezensionen im Netz nach sollen der Sound grauenvoll sein. Bootlegs?
Jo Jo Gunne – Jo Jo Gunne (1972)
Mitspieler:
Mark Andes: bass, voc.
Jay Ferguson: keyb. voc.
Matt Andes: guit., voc.
Curly Smith: drums, vo.
Run run run Shake that fat Babylon I make love Barstow blue eyes 99 days Academy award Take it easy Flying home |
Jo Jo Gunne – Bite Down Hard (1973)
Mitspieler:
Jay Ferguson: keyb. voc.
Matt Andes: guit., voc.
Curly Smith: drums
Jimmie Randall: bass
Ready Freddy Roll over me 60 minutes to go Rock around the symbol Broken down man Special situations Take me down easy Wait a lifetime Rhoda |
Jo Jo Gunne – Jumpin’ The Gunne (1973)
Mitspieler:
Jay Ferguson: keyb. voc., steel drums
Matt Andes: guit., voc.
Curly Smith: drums, harp, voc.
Jimmie Randall: bass
Wanna Love You To The Island Red Meat Getaway Before You Get Your Breakfast At The Spa Monkey Music Couldn’t Love You Better High School Drool Neon City Turn The Boy Loose |
Jo Jo Gunne – So…Where’s The Show (1974)
Mitspieler:
Jay Ferguson: keyb. voc.
Jimmie Randall: bass
Curly Smith: drums
John Staehely: guit., voc.
Where Is The Show? I’m Your Shoe Single Man She Said Allright S & M Blvd Falling Angel Big, Busted Bombshell From Bermuda Into My Life Around The World Goody Goody Two Shoes Screaming Mimi |
Jo Jo Gunne – Big Chain (2005)
Be Careful What You Wish For Perfect Everything Babylon Garagedonia Academy Award Before You Get Your Breakfast Gravy Train Shake That Fat Cheap Shot Making The Sparks Fly 99 Days Flying Home Run Run Run Barstow Blue Eyes |