Curtis Mayfield – Curtis/Live!

Curtis Mayfield – Curtis/Live!

Meine erste Begegnung mit Curtis Mayfield war “Mighty Mighty Spade And Whitey”. Es war nicht Curtis Mayfield der das sang, sondern Alexis Korner. Der Song wurde von der ehemaligen Band Curtis Mayfield’s den Impression bekannt gemacht. Ein weiterer Song der Impression war „People Get Ready“. Auch diesen Song hörte ich von anderen Interpreten. Beide Songs machten neugierig und es wurden Alben von Curtis Mayfield gesucht. Irgendwann Anfang oder Mitte der 1970er Jahre fiel mir „Curtis Live!“ in die Finger und es wurde eine meiner Lieblingsalben (ist es bis heute geblieben).

Es stellte sich die Frage: war das Soul? So richtig nicht. Curtis Mayfield ist nicht der Shouter, sondern Meister der leisen Töne. Die Schublade Jazz-Folk-Funk-Singer-Songwriter passt besser oder auch „Poet mit musikalischer Begleitung“. „Curtis/Live!“ war sein zweites Soloalbum. Aufgenommen wurde es im Bitter End, ein kleiner Jazz und Folk Club in New York im Village. Die Atmosphäre des kleinen Clubs kommt bei der Aufnahme gut an. Begleitet wurde er von den Musikern, die auch bei seinem ersten Album „Curtis“ mitmachten:

Craig McMullen: guit.
Henry Gibson: perc.
‘Tyrone McCullen: drums
Joseph „Lucky“ Scott: bass

Es sind einige Songs aus der Solozeit von Curtis Mayfield zu hören und natürlich die alten Hits der Impression. Im Grunde ist es eine „Best Of“, besonders die CD-Ausgabe mit dem Bonus „Superfly“. Die CD bietet viel mehr Material als die Ausgabe in Vinyl und ausnahmsweise empfehle ich hier die Anschaffung der CD.

Der ruhige Gesang von Curtis Mayfield wird hervorragend unterstützt durch die einfühlsame Begleitung seiner Band. Hier wird nicht geknüppelt und die Verstärker bis zum Anschlag aufgedreht, alles passt sich dem Gesang an und betont die Aussagen des jeweiligen Textes. Besonders deutlich wird das durch die ausgezeichnete Percussionarbeit des Henry Gibson.

Die Texte sind kritisch und befassen sich zum großen Teil mit dem Rassismus und dem Kampf der schwarzen Bevölkerung dagegen. Er engagierte sich ähnlich wie es James Brown, oder Sly Stone taten. Leider ist mein englisch nicht so gut, um alles zu verstehen, die Hauptaussagen sind trotzdem klar.

Ein Album das man einmal gehört haben sollte. Hier ist einer der ganz Großen zu hören und das nicht auf einem überproduziertem und mit Streichern versüßtem Soulalbum. Leise und intim, aber mit einer unheimlichen Intensität.

Die Songs:

  1. Mighty mighty (spade and whitey)
  2. Rap
  3. I plan to stay a believer
  4. We’re a winner
  5. Rap
  6. We’ve only just begunn
  7. People get ready
  8. Rap
  9. Stare and stare
  10. Check out your Mind
  11. Gypsy woman
  12. The makings of you
  13. Rap
  14. We the people who are darker than blue
  15. (Don’t worry) If there’s a hell below we’re all going to go
  16. Stone junkie
  17. Superfly
  18. Mighty mighty (spade and whitey) (Single version)

Ein kleiner Hinweis: Rap meint hier ganz einfach die jeweilige Ansage und das Gespräch mit dem Publikum.

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