Cream gab einige Reunion Konzerte in der Royal Albert Hall in London. Die Kritiken waren gut, aber das wollten meine Bekannten nicht glauben. Es hieß nur: die alten Säcke, Eric Clapton der Langweiler, Ginger Baker der Gichtknochen und der gerade genesene Jack Bruce. Niemals würden die etwas Vernünftiges auf die Bühne bringen.
Ein paar Monate später liefen erst die DVD und dann die CD mit einem dieser Konzerte aus der Royal Albert Hall und ich muss sagen: es ist die beste Cream aller Zeiten. Guter Sound, keine Bombastrock aus hunderten Verstärkern und Boxen, drei gereifte Musiker, aber nie langweilig.
Cream aus dem Jahr 2005 verzettelte sich nicht mehr in ewig langen Soli, die irgendwann anfangen zu nerven. Den Platz für Soli räumen sie sich heute auch noch ein, aber kürzer und schneller auf den Punkt gebracht. In all den Jahren haben sie dazu gelernt, trotzdem ist die Spielfreude aus jeder Note zu hören. Wer die Musik eines guten Powertrios ohne brachiale Gewalt, aber mit viel Technik und Gefühl hören will, ist mit Cream 2005 bestens bedient.
Natürlich schreibt hier ein Fan, aber einer der die alte und die neue Cream gerne hört.
Mitspieler:
Eric Clapton: voc.; guit.
Ginger Baker voc.; drums
Jack Bruce: voc.; bass
Disk: 1
- I’m So Glad
- Spoonful
- Outside Woman Blues
- Pressed Rat And Warthog
- Sleepy Time Time
- N.S.U.
- Badge
- Politician
- Sweet Wine
- Rollin’ And Tumblin’
- Stormy Monday
- Deserted Cities Of The Heart
Disk: 2
- Born Under A Bad Sign
- We’re Going Wrong
- Crossroads
- White Room
- Toad
- Sunshine Of Your Love
- Sleepy Time Time