The Taste

Taste (Band)

Rory Gallagher wurde bereits mit 15 Jahren Profi. Er tingelte mit der Fontana Showband (spätere Umbenennung in The Impact) durch Irland, England, Spanien und Deutschland. 1965 gegründete er die erste “The Taste” Formation. Sie bestand aus Norman Damery (bass) und Eric Kittringham, (drums). Die drei gelangten bis in den Star Club in Hamburg. Im Star Club wurde zwar ein Quartett gesucht, aber aus unerfindlichen Gründen wurde der Organist krank, sie bekamen den Job auch als Trio. Manchmal sind Ausreden hilfreich. Sie traten hier unter anderen mit den berühmten Remo Four und den VIP’s (die sich später in Spooky Tooth umbenannten) auf. Im Star Club stimmte das Geld nicht und es ging wieder zurück nach Irland.

1967 winkte ein Plattenvertrag, erste Demos wurden in den Studios von Solomon & Peres aufgenommen sollten aber nicht veröffentlicht werden. Inoffiziell gelangte die Single “Blister On The Moon”/”Born On The Wrong Side Of Time” dennoch in den Handel. Die Demos tauchten später in verschiedenen Zusammenstellungen und Alben wieder auf. „Taste First“, „An Early Taste Of Rory Gallagher“ oder „In The Beginning“. Taste wurde als einer der vielen Nachfolger von Cream gefeiert. Auf dem Cover der „Taste First“ des BASF-Exemplars liest man: “Taste First ist so frisch und so jung wie der Blues selbst. Und der Blues wird niemals sterben…

Etwas verwirrend: Erschienen ist “Taste First” 1972, laut Cover wurde das Album 1967 mit Richard McCracken und John Wilson aufgenommen. Taste spielte in dieser Besetzung aber erst 1968. In der Box „I’ll Remember“ wird aufgelöst, an den Aufnahmen waren noch Norman Damery und Eric Kitteringham beteiligt.

Am 1. Juli 1967 traten Taste erstmals im Londoner Marquee Club auf.  Es war der erste Schritt zum Erfolg. Langsam machten Taste sich einen Namen in der Londoner Bluesszene. Sie traten als Vorgruppe von John Mayall und seinen Bluesbreakers, Traffic und Black Cat Bones, damals noch mit Paul Kossoff, kurz vor Gründung von Free, auf. Ihr Durchbruch kam am 6. Und 7. Juli 1968 bei dem Woburn Music Festival. Mit dabei auf dem Festival waren u.a. Donovan, Jimi Hendrix, John Mayall, Fleetwood Mac, Pentangle und Geno Washington. Rory Gallagher muss einen gewaltigen Eindruck hinterlassen haben. Auf der Rückfahrt trafen sie auf John Peel. In der Sendung „Top Gear“ von John Peel entstanden im August die ersten Aufnahmen für die BBC. Im November schließlich traten Taste und Yes im Vorprogramm von Cream auf deren „Farewell Concert“ in der Royal Albert Hall auf.

1968 tat sich Rory Gallagher mit seinen beiden Landsleuten Richard „Charlie“ McCracken und John Wilson zusammen. Innerhalb kurzer Zeit wurden die drei zu Stars in der Rockszene. Die Gagen stiegen bald auf über 2000 Pfund pro Auftritt, damals eine astronomische Summe. Noch 1968 kam der Wechsel zu Polydor und zu den Aufnahmen des Debutalbums. Im Ur-Rockzirkus stellte ich das Album so vor:

„1969 wurden das nach der Band betitelte Debutalbum von Rory Gallagher (vocals, guitar,harmonica), Richard McCracken(bass) und John Wilson(drums) von Polydor veröffentlicht.

Bei dieser Dreierformation war es naheliegend, dass die Band von vielen als die irischen Nachfolger von CREAM gehandelt wurden. Doch Taste war anders, „erdiger“ als Cream und es wurde auch nicht so viel Wert auf die bei Cream stärker ausgeprägten Songstrukturen und Kompositionen gelegt. Die Musik dieses ersten Albums war rauer, rumpelnder und schleppender Bluesrock. Die besten Beispiele hierfür sind die längeren Songs „Sugar Mama“ und „Catfish“.

Wenn auch nicht die oben angesprochenen feineren Songstrukturen, so spielte Taste, im Gegensatz zu Cream, den authentischeren Blues. Das erste Album bot satten Bluesrock mit dominierender Gitarre, man höre sich das Intro von „Blister on the moon“ an. Es werden auch sanftere Töne angeschlagen, etwa in „Hail“ oder „I’m moving on“ von Hank Williams.“

Es folgten zwei Studio- und zwei Livealben. “Taste First” von 1967 erschien erst zwei Jahre nach dem Ende von Taste. Mittlerweile gibt es die Box „I’ll Remember“. Wer sich diese Box zulegt, erhält die beiden Alben aus dem Studio, „Taste“ und „On The Boards“ mit etlichen Boni, darunter auch die Auftritte im Beat Club, und zwei CDs mit Liveauftritten aus dem Konserthuset in Schweden von 1970, von der BBC aus dem Theater The Paris in London, „The Bellfast (early) Sessions“ (entspricht der „Taste First“ und „Live At Woburn Abbey“. Was dieser Box fehlt, sind die „Live Taste“ und die „Live At The Isle Of Wight“.

1970 trennte man sich. Nach Meinung von John Wilson war Rory Gallagher auf einem Ego-Trip. Er ließ die beiden anderen (nach Rory Gallaghers eigener Meinung) musikalisch weit hinter sich. Es ist mit Sicherheit richtig, dass Rory Gallagher der absolute Ausnahme-Musiker war und er im Mittelpunkt stand. Die Trennung erfolgte dementsprechend folgerichtig. Rory Gallagher begann seine Solo Karriere und John Wilson und Richard McCracken gründeten mit Jim Cregan und John Weider StudStud brachte drei Alben auf den Markt:

Stud – 1971; September – 1972 und Goodbye – 1973.

Charlie MCracken schloss sich Hardin & York und der Spencer Davis Group an.
Die Frage wo ist John Wilson geblieben ist, beantwortete mir dankenswerter Weise Hans K.. Bis 2017 hatte er mit seiner Band „John Wilson’s Taste“ noch Auftritte, das ist alles was ich über seinen Verbleib herausfinden konnte.

Taste – Taste – 1969

Taste - Same - 1969

Blister on the moon
Leaving blues
Sugar mama
Hail
Born on the wrong side of time
Dual carriageway pain
Same old story
Catfish
I’m moving on

Taste – Live Taste – 1971

Taste - Live Taste - 1971

Sugar mama
Gamblin’ blues
I feel so good Part 1-2
Catfish
Same old story

Taste – First Taste – 1967 erschienen 1971

Taste - First Taste - 1967

Wee Wee Baby
How many more years
Take it easy baby
You’ve got to pay, worried man
Norman invasion
Pardon me mister

Live At The Isle Of Wight – 1972

Live At The Isle Of Wight - 1972

What’s going on
Sugar mama
Morning sun
Sinner boy
Feel so good
Catfish

Taste – I’ll Remember

Taste - I’ll Remember

CD1 – “Taste”

Songs wie im Original plus die Bonus Tracks:

Blister On The Moon (Alternate Version)
Leavin’ Blues (Alternate Version)
Hail (Alternate Version)
Dual Carriageway Pain (Alternate Version)
Same Old Story (Alternate Version – No Vocals)
Catfish (Alternate Version)

CD2 – “On The Boards”

Songs wie im Original plus die Bonus Tracks:

Railway And Gun (Take 2)
See Here (Take 1 – Alternate Version)
It’s Happened Before, It’ll Happen Again (Take 2)
If The Day Was Any Longer
Morning Sun
It’s Happened Before, It’ll Happen Again

CD3 – “Live In Konserthuset”

What’s Going On
Sugar Mama
Gamblin’ Blues
Sinner Boy
At The Bottom
She’s Nineteen Years Old
Morning Sun
Catfish 6:33

“BBC Live In Concert”

I’ll Remember
Railway And Gun
Sugar Mama
Eat My Words
Catfish 5:27

CD 4 – “The Belfast (Early) Sessions”

Wee Wee Baby
How Many More Years
Take It Easy Baby
Pardon Me Mister
You’ve Got To Pay
Norman Invasion
Worried Man
Blister On The Moon
Born On The Wrong Side Of Time

“Live At Woburn Abbey”

Summertime
Blister On The Moon
I Got My Brand On You
Medley:
Rock Me Baby
Bye Bye Bird
Baby Please Don’t Go
You Shook Me Baby

 

 

(Visited 440 times, 1 visits today)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert