“Holland” ist eines außergewöhnlichsten Alben das ich kenne. Als Fan der Beach Boys bin ich bis heute in Barbara Ann verknallt. “Holland” dagegen hat wenig oder den älteren Alben zu tun. Es ist nicht die unbekümmerte Party die da läuft oder die bombastischen Harmoniegesänge von “Pet Sound”. Der Stil der Beach Boys wird immer wieder skizziert und angedeutet, aber steht nie im Vordergrund. Ein Hauptthema ist Kalifornien, es zieht sich durch die Songs. “Holland” hat den Anschein eines Konzeptalbums. Am Ende das Albums wird ein Märchen erzählt. Die Texte der Songs sind im Booklet abgedruckt, leider nicht die des Märchens. Es dreht sich um die Heimat der Beach Boys – Kalifornien.
“Holland” ist im Ganzen gesehen dunkler, besonnener, auch nachdenklicher und kraftvoller als man es von den Beach Boys her kennt. Wahrscheinlich kommt das daher, der Stern der Beach Boys verblasste langsam und sie fühlten sich enttäuscht darüber. Eine seltsame Stimmung, aber klasse Songs. In “Holland” traten sie damals regelmäßig auf, es wurde ihnen zur 2. Heimat. Das Album wurde 1972 aufgenommen.
Wer die Beach Boys einmal anders erleben möchte und vor guter Musik nicht zurückschreckt, sollte ein Ohr riskieren. Der erste Song ist auch der Anspieltipp: „Sail On Sailor“.
Die Mitspieler:
Mike Love: voc.
Ricky Fataar: drums; perc.; slide guit.; synth.; voc.
Brian Wilson: voc.; drums; synth., piano
Charles Lloyd; flute
Tony Martin, Jr.: guit.
Alan Jardine: voc.; guit.; banjo
Blondie Chaplin: guit.; bass; voc.
Dennis Wilson: voc.; piano
Carl Wilson: voc.; guit.; keyb.
Rogier Van Otterloo: strings
Daryl Dragon: synth.
Frank Mayes: tenor sax.
Die Songs:
Sail On Sailor
Steamboat
California Saga
Part One: Big Sur
Part Two: The Beaks Of Eagles
Part Three: California
The Trader
Leaving This Town
Only With You
Funky Pretty