Noch während seines Jobs in der Jimi Hendrix Experience gründete Noel Redding gemeinsam mit Jim Leverton, Neil Landon und Pete Kircher Fat Mattress. Die drei Musiker wurden von Noel Redding als Begleiter seines Soloprojekts angeheuert. Während der Studioarbeiten entschloss man sich zur Gründung der Band.
Pete Kircher spielte in dieser Zeit noch bei Honeybus, die einen Hit in den Charts gelandet hatten. Er musste sich mehr um die Honeybus kümmern und gab Fat Mattress auf. Er wurde durch den Drummer Eric Dillon ersetzt.
Die Mitglieder von Fat Mattress hatten sich bereits einen Namen in der Szene gemacht. Jim Leverton spielte Bass bei dem Hit der Walker Brothers „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“. Neil Landon war Sänger bei der Ivy League und sang bei den Flowerpot Men deren Hit „Let’s Go To San Francisco“.
Neil Landon, Jim Leverton und Noel Redding kannten sich bereits seit 1962. In Folkstone gründeten sie gemeinsam eine Band mit Namen Neil Landon And The Burnetttes. Unter diesem Namen tourten sie durch deutsche Clubs, bis sie sich 1965 auflösten und die Musiker eigene Wege gingen. Folkstone war damals das Zentrum der regen Rockgemeinde in Kent. 1968 trafen sich also die alten Freunde aus Folkstone im Olympic Studio im Südwesten von London wieder. Bei Fat Matress übernahm Noel Redding den Gitarrenpart und Jim Leverton den Bass. Für zwei Wochen schlossen sich Fat Matress im Studio ein und lebte von “Porridge and Potatoes“. Geld hatte von ihnen nur Noel Redding. Dann endlich war das Album fertig. Auf dem ersten Track ist noch Chris Wood als Gast zu hören.
Im folgenden Jahr trat Fat Mattress als Vorgruppe von Jimi Hendrix bei dessen USA Tournee auf. Noel Redding fuhr Doppelschichten. Erst als Gitarrist bei Fat Mattress, anschließend als Bassist bei der Jimi Hendrix Experience.
Zurück in England warteten zwei Verträge auf sie, jeweils von Polydor und Warner. Polydor bot an, zwei Alben im Jahr plus einige Singles zu produzieren und Polydor zahlte gut! Im Herbst 1969 kam das erste Album in den Handel. Insgesamt wurde über eine halbe Millionen Exemplare allein in den USA verkauft. In Großbritannien kam “Fat Mattress” bis auf Rang 17 der Charts. Ein zweites Album wurde geplant, aber es ging erst auf eine Tour durch die USA. Diesmal war Fat Mattress nicht mehr als Vorgruppe. Die Tour wurde ein Desaster. Noel Redding und Jim Leverton fielen aus, warum ist nicht ganz klar. Mir fehlen hier die Informationen. Die beiden wurden auf der Tour durch Mick Weaver und Steve Hammond ersetzt. Dreißig Gigs sollten es sein, am Ende waren es nur fünf.
Zurück auf der Insel ging es für drei Monate ins Studio. Es entstand das Album “Fat Mattress II” und noch einige Songs für ein etwaiges drittes Album. Bis auf das Cover des Mountain Songs “Long Red” waren alles Eigenkompositionen. Irgendwie war nach den Aufnahmen die Luft aus der Band raus. Es machte wohl keinen Spaß mehr und die verkorkste USA Tour steckte zu tief. Fat Mattress lösten sich auf.
Noel Redding ging nach Irland und nahm weiter Platten auf, bis er am 11.05.2003 verstarb.
Jim Leverton wurde Bassist bei Steve Marriott, Rory Gallagher und schließlich Caravan.
Eric Dillon wurde Pilot auf der Strecke Blackpool – Isle of Man.
Neil Landon wanderte nach Hamburg aus und verdiente sich sein Geld als Sänger. Unter anderem tauchte er bei “Rudolf Rock und die Schockers” auf. Neil Landon verstarb am 26.03.2020.
Pete Kircher wurde einige Jahre später Drummer bei Status Quo.
Mitspieler:
Noel Redding: guit., voc.
Jim Leverton: bass, voc.
Neil Landon: voc.; keyb.
Eric Dillon: drums
Pete Kircher: drums
Fat Mattress – Fat Mattress oder Magic Forest – 1969
All Night Drinker
I Don’t Mind
Bright New Way
Petrol Pump Assistant
Mr. Moonshine
Magic Forest
She Came In The Morning
Everythings Blue
Walking Through A Garden
How Can I Live
Little Girl In White
Margerita
Which Way To Go
Future Days
Cold Wall Of Stone
Fat Mattress – Fat Mattress II – 1970
The Storm
Anyway You Want
Leafy Lane
Naturally; Roamin’
Happy My Love
Childhood Dream
She
Highway
At The Ball
People
Hall Of Kings
Long Red
Words
The River
Wer beide Alben und noch einiges vom geplanten dritten Album haben möchte, der ist mit “The Black Sheep Of The Family” vollständig und bestens versorgt. Zusätzlich zu den beiden Alben gibt es die Songs:
Eric The Red
Irridescent Butterfly
Black Sheep Of The Family