Geno Washington & The Ram Jam Band – EDSEL-Editions

Remo4 hat ja kürzlich schon auf die DoCD Foot Stompin‘ Soul von Castle Music hingewiesen. Eine Alternative zu dieser Veröffentlichung gibt es von EDSEL Records, einerseits die DoCD GENO! – The Piccadilly And Pye Studio Recordings – sprich das komplette Album Shake A Tail Feather (1967) das hier von sämtlichen Singles umrahmt wird – plus als Ergänzung dazu das 3-CD-Set Geno – Live!!! mit den originalen Liveplatten jeweils auf einer CD. Selbstverständlich hätten die 3 Live-LP’s auch auf einen Doppler gepasst, man war bei EDSEL aber wohl der Meinung die müsse man in diesem Sinne „solo“, also getrennt servieren, derselben Lösung hatte man 1998 auch bei Sequel Records den Vorzug gegeben. Nun, da ich diese ausgezeichneten Editionen von EDSEL relativ günstig erwerben konnte, stört mich das auch nicht weiter. Die Sammlung mit den Studioaufnahmen scheint wirklich alle Aufnahmen für Piccadilly und Pye zu umfassen, jedenfalls findet man hier auch das obskure, süffisante Zwiegespräch „Summer Days“ aus dem Novelty-Bereich oder „I Was Kaiser Bill‘s Batman“, eine furiose Skaversion des Easy-Listening-Hits von Whistling Jack Smith.

Die Präsenz von Geno auf den Live-Platten Hand Clappin‘ Foot Stompin‘ Funky-Butt… Live! (1966), Hipsters, Flipsters, Finger-Poppin‘ Daddies! (1967) und Running Wild (1968) ist beeindruckend, er versteht es hier wie kein anderer das Publikum aufzuputschen und so sind diese Live-Mitschnitte eine eigentliche Steilvorlage für die späteren Stage-Spezialisten Slade die sich bei Geno Washington auch grosszügig bedienten, respektive viele seiner Anheizer-Tricks adaptierten, aber dazu steht einer wie Noddy Holder auch. Für die Kochtopf-Stimmung war natürlich nicht alleine Geno verantwortlich, die Lorbeeren gehen natürlich auch an die Ram Jam Band die grandiose Grooves vom Zaun brach. Hier merkt man auch einen deutlichen Unterschied zu den amerikanischen, oftmals anonymen Begleitbands die aus Mietmusikern bestanden und für Auftritte und Tourneen der singenden Stars zusammengestellt wurden, sie hatten gar nie die Chance zu einer solchen Einheit zu verschmelzen wie die Truppe um Geno Washington die vermutlich sogar die künstlerische Freiheit besass die Shows und die Songauswahl in Eigenregie zu gestalten. Bei vergleichbaren überseeischen Unternehmungen wurde das Repertoire meistens von den Plattenfirmen und deren hauseigenen Songwriterteams gesteuert, so musste bei Motown, Stax oder Atlantic üblicherweise Material aus dem eigenen Stall berücksichtigt werden, die Mod-Lieblinge Geno & The Ram Jam Band waren so gesehen also unabhängig und nutzten diese Situation zum eigenen Vorteil auch aus, stellten ihr Repertoire nicht nach kommerziellen Überlegungen sondern nach dem Spassfaktor zusammen. Die Musik der Liveplatten ist wie aus einem Stück, bewegt sich zwischen Soul, R&B, Rock und ist von der Machart her kantig und direkt, viel näher eben beim Rock der Equals als dem geschmeidigen Soul aus USA.

Für welche Lösung sich interessierte Musikfreaks schlussendlich entscheiden ist individuell, da könnte sowohl der Geldbeutel als auch der Trieb alles von einem Künstler besitzen zu müssen den Ausschlag geben. Egal von welcher Seite man sich an Geno Washington & The Ram Jam Band herantastet, die unterschiedlichen Retrospektiven haben eines gemeinsam: Sie beinhalten allesamt begeisternde Musik ohne Ausfälle!

LONG LIVE GENO, LONG LIVE ROCK’N’SOUL!
mellow

 

GENO! – The Piccadilly And Pye Studio Recordings
(2016, 2xCD, Digipak, Edsel Records)

CD 1 – The Singles, A’s and B’s 1966 – 1967:
1. Water
2. Understanding
3. Hi Hi Hazel
4. Beach Bash
5. Que Sera Sera
6. All I Need
7. Michael
8. (I Gotta) Hold On To My Love
9. Always
10. If You Knew
11. She Shot A Hole In My Soul
12. I’ve Been Hurt By Love
13. Tell It Like It Is
14. Girl I Want To Marry You

Shake A Tail Feather (1967):
15. Raise Your Hand
16. You Got Me Hummin’
17. Three Time Loser
18. Tell It Like It Is
19. Use Me
20. Understanding / Turn It Over
21. Knock On Wood
22. Bonie Moronie
23. Never Like This Before
24. I’m Your Puppet
25. Who’s Foolin’ Who
26. (I Gotta) Hold On To My Love

CD 2 – The Singles, A’s and B’s 1968 – 1972:
1. Different Strokes
2. You Got Me Hummin’
3. I Can’t Quit Her
4. Put Out The Fire
5. Bring It To Me baby
6. I Can’t Let You Go
7. My Little Chickadee
8. Seven Eleven
9. Alison Please
10. Each And Every Part Of Me
11. Feeling So Good (Skooby Doo)
12. Dirty, Dirty
13. Give ‘Em A Hand
14. If This Is Love (I’d Rather Be Lonely)
15. Going Back
16. Listen To My Love Song That Ain’t Got A Rhyme
17. Careful Not To Break The Spell
18. I Was Kaiser Bill’s Batman
19. Boomerang
20. She’s All I Got
21. Summer Fever (as Geno & Frenchie)


Geno – Live!!!

(2016, 3xCD, Digipak, Edsel Records)

CD1:
Clappin‘ Foot Stompin‘ Funky-Butt… Live! (1966),
1. Philly Dog
2. Ride Your Pony
3. Uptight (Everything’s Alright)
4. (I’m A ) Road Runner
5. Hold On, I’m Comin’
6. Don’t Fight It
7. Land Of A Thousand Dances Pts. 1 & 2
8. Respect
9. Willy Nilly
10. Get Down With It
11. Michael (The Lover)
12. Que Sera Sera
13. You Don’t Know (Like I Know)

CD 2:
Hipsters, Flipsters, Finger-Poppin‘ Daddies! (1967)
1. Herk’s Works
2. Day Tripper / I Can’t Turn You Loose
3. You Left The Water Running
4. In The Midnight Hour
5. Hi-Heel Sneakers
6. Shotgun
7. Raise Your Hand
8. Who’s Foolin’ Who
9. Things Get Better
10. It’s A Wonder
11. She Shot A Hole In My Soul
12. Wild Thing

CD 3:
Running Wild (1968)
1. I Take What I Want
2. Knock On Wood
3. Gimme A Little Sign / Raise Your Hand
4. Michael (The Lover)
5. Que Sera Sera
6. Rock Me Baby Pts. 1 & 2
7. High-Heel Sneakers/Mary Ann
8. I Get So Excited
9. Holdin’ On With Both Hands/ Day Tripper/Baby Come Back
10. Jumpin’ Jack Flash
11. I Got You Babe

(Visited 236 times, 1 visits today)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert