Wer etwas zu der Geschichte von Ace wissen möchte, wird im hier fündig: Ace. In diesem Beitrag geht es um die Musik von Ace und deren drei Alben. „Five-A-Side“ war relative einfach in Vinyl und als CD rehältlich. Da waren allerdings noch „Time For Another“ und „No Strings“ und hier gab es bis ins Jahr 2018 Beschaffungsprobleme. BGO erkannte das und auf einer DCD wurden jetzt die drei Alben, inklusive des Bonus „Tastes Like A Fish“, gepresst.
Die Musiker von Ace kamen aus Bands, die mir, bis auf eine Ausnahme, überhaupt nicht gefielen und deren Alben bei mir in den Stapel „Schrott“ wanderten. Die Ausnahme war „The Action“, dafür wanderten in den „Schrott“, Warm Dust und Mighty Baby. An Action und Mighty Baby war Alan „Bam“ King beteiligt (er war auch Mitglied bei B.B. Blunder), von Warm Dust kamen Tex Comer und Paul Carrack. Frank Bryne schließlich spielte vorher bei der mir unbekannten Bees Make Honey.
In Sounds gab es eine überschwängliche Rezension des Erstlings, „Time For Another“ schnitt immer noch gut ab, „No Strings“ wurde als „ideenlos“ förmlich verrissen.
Bei „Five-A-Side“ werden Ace mit Steely Dan und Help Yourself verglichen. Mag schon sein, für mich ist es typischer englischer Pubrock mit viel Melodie. Es gibt kaum schönere Songs als dieses „How Long“. Hier stimmt einfach alles! Paul Carrack ist als Sänger in Hochform und ebenso der Rest der Band. „How Long“ ist nicht der einzige Höhepunkt. „Rock ‚n‘ Roll Runaway“ oder „24 Hours“ oder „Satellite” oder… Bei “Five-A-Side” finde ich nicht einen Ausrutscher. Rhythm ‚n‘ Blues trifft auf Country und Rock. Hier jagd förmlich ein Ohrwurm den anderen. Erschienen ist „Five-A-Side“ zwei Jahre nach Gründung der Band, 1974.
Es ist schwer ein so überragendes Album wie „Five-A-Side“ zu übertreffen, „Time For Another“ schaffte es nicht. Die Songs gefallen mir zwar immer noch sehr gut, aber „How Long“ wird nicht erreicht. Es geht bei dem zweiten Album immer mehr zu Countryrock. Höhepunkt des Albums ist für mich ganz klar „I‘m A Man“. Es erinnert mich an Heads Hands & Feet oder Albert Lee. Es fehlen ganz einfach mehr Höhepunkte, „I‘m A Man“ alleine reicht nicht. Bei „Time For Another“ wird Ace von Studiomusikern unterstützt. Es sind einmal eine Reihe von Bläsern und dann auch Gastmusiker wie Rusty Young von Poco. Er spielt die Slidegitarre auf „Does It Hurt You“. Die Platte wurde nur schlecht verkauft, so auch die Auskopplung „I’m A Man“. Nichts war mehr mit Chartplatzierungen unter den ersten 100 geschweige denn 20.
Bei „No Strings“ kam es zu einem Umbruch in der Besetzung und es wurde ein neuer Produzent gesucht. Gefunden wurde hier der erfolgreiche Trevor Lawrence. Frühere Auftraggeber von Trevor Lawrence waren etliche Bekannte, angefangen bei Paul Butterfield, Roberta Flag, den Kings Freddie und B.B., Joe Cocker, Lynyrd Skynyrd, Carly Simon, den Rolling Stones und etlichen mehr. Im Gegensatz zu der Rezension in der Sounds, hört sich für mich „No Strings“ interessanter und abwechslungsreicher an als der Vorgänger. Vielleicht stehe ich hier auch allein mit meiner Meinung, aber auch „No Strings“ gefällt mir ganz gut. Vielleicht gewöhnt man sich an den Stil von Ace. Es ist schon richtig, teilweise fängt die Musik an vor sich hin zu plätschern. Ein „Dahin Plätschern“ kann auch angenehm sein. Auf jeden Fall floppte auch „No Strings“. Selbst ein neuer Drummer und ein Starproduzent konnte Ace nicht zu einem Charterfolg verhelfen. 1977 war Schluss. Den Rest könnt ihr im Rockzirkus nachlesen, den Link dazu findet ihr weiter oben.
Das Begleitheft erzählt interessante Geschichten zu dem was sich Anfang und Mitte der 1970er Jahre im Rockgeschäft abspielte. So zum Beispiel die Geschichte von Stretch, Elmer Gantry und Fleetwood Mac. Es gibt eine Menge Hintergrundinformationen über die Bands der damaligen Zeit. Ace macht nur einen Teil der Geschichten aus.
Die Musiker der beiden ersten Alben:
Paul Carrack: voc., keyb.
Phil Harris: guit., voc.
Alan „Bam“ King: guit., voc.
Fran Byrne: drums
Terry „Tex“ Comer: bass, voc.
Ace – Five-A-Side – An Ace Album – 1974
Sniffin’ About
Rock ‘N’ Roll Runaway
How Long
Real Feeling
24 Hours
Why
Time Ain’t Long
Know How It Feels
Satellite
So Sorry Baby
Tastes Like A Fish (Bonus)
Ace – Time Fo Another – 1975
I Think It’s Gonna Last
I’m a Man
Tongue Tied
Does It Hurt You
Message to You
No Future in Your Eyes
This Is What You Find
You Can’t Lose
Sail on My Brother
Ain’t Gonna Stand for This No More
Ace – No Strings – 1977
Die Musiker:
Paul Carrack: voc., keyb.
Alan „Bam“ King: guit., voc.
Jon Woodhead: guit., voc.
Terry „Tex“ Comer: bass, voc.
Fran Byrne: drums
Trevor Lawrence, Bobby Keyes, Jim Price, Steve Madaio: horns
Die Songs:
Rock and Roll Singer
You’re All That I Need
Crazy World
I’m Not Takin’ It Out on You
Movin’
Gleaming in the Gloom
Let’s Hang On
Why Did You Leave Me?
Found Out the Hard Way
C’est La Vie